Nordwestpassage (2) GOLDRAUSCH - SCHIFFE IM EIS
Peter Milger Peter Milger
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 Published On Jan 10, 2016

Der kurze aber tödliche Seeweg nach Asien. Filmdokumentationen. Die Suche begann in den Tropen und verlagerte sich dann in die Eiswüsten der Arktis, um den amerikanischen Kontinent zu umrunden. Es ist eine Geschichte eines ungestümen Scheiterns, von Wagemut, Eitelkeit und Irrtümern, die oft aus Überheblichkeit begangen wurden. Am Ende wurde der Traum zum Alptraum: Das Verschwinden der Franklin-Expedition und die vergebliche Suche nach Überlebenden.

Christopher Kolumbus (1492), John Cabot (1497) hielten die vorgefundenen Küstenstriche für einen Teil Chinas (Cathay). Nun wetteiferten Spanien, Portugal, England und Frankreich, um weitere Küstenstriche zu erkunden - zwecks Gründung von Kolonien, sprich Landraub und um weiter eine Durchfahrt nach Asien zu finden. Um 1526 reifte die Erkenntnis, dass ein bisher unbekannter Kontinent den Weg nach Asien versperrte. 1535 glaubte Jacques Cartier, weiter nördlich eine Passage gefunden zu haben, musste aber erkennen, dass es sich um einen Fluss handelte. Erste Überwinterung im Eis, 40 erfrieren oder sterben an Skorbut.
Zweite Folge: 1553 gründen in London 200 Kaufleute die Company of Merchant Adventurers - die Handelsgesellschaft der Abenteurer. Expeditionen zunächst auf der Suche nach einer Nordostpassage scheitern, führen aber zu einem Handelsvertrag mit Russland. Statt Gold und Gewürzen geht es nun um den Import von Fellen. Mit Zustimmung der Gesellschaft (nunmehr Muskovy Company) und mit Hilfe von Zuwendungen von Sponsoren unternahm Martin Frobisher 20 Jahre später eine Expedition, um eine Wasserstraße nach China im Norden Amerikas zu finden. Mit einer lädierten Barke von 25 Tonnen erreichte er die Küste auf der Höhe des Polarkreises. Er glaubte China erreicht zu haben, den Meeresarm, in den er vorstieß, hielt er für die gesuchte Passage und nannte sie Frobischer's Strait. Heute heißt die Bucht Frobishers Bay. Er nahm einen Inuit gefangen, der alsbald verstarb und brachte einen glitzernden Stein mit nach England. Es kam zu Prüfungen, einige meinten, es sei Markasit, ein Fachmann befand, der Stein sei goldhaltig. Goldrauch in England. Alles, was genug Geld hatte, wollte in eine weitere Unternehmung investieren. Auch die Königin steuerte 500 Pfund bei. Die Schiffe kehrten 1577 mit 160 Tonnen Gestein zurück. Nun wird eifrig in Schmelzanlagen investiert. Frobisher bringt weitere 1296 Tonnen nach England, wo aber inzwischen Zweifel an der Goldshaltigkeit aufgekommen sind. Finanzskandal, 20.345 Pfund ins Gestein gesetzt, das gerade gut genug für den Bau von Straßen war. John Davis findet 1587 weiter im Norden eine Bucht, hält sie für eine Passage ohne sie zu erkunden. Dafür entdeckt er den Fischreichtum vor Labrador.
1610 sucht Henry Hudson in der später nach ihm benannten Bay nach einer Passage. Das Schiff friert ein, während der Überwinterung kommt es zu Meuterei. Hudson, sein Sohn, zwei getreue Matrosen und fünf Kranke werden in einer Schaluppe ausgesetzt und wurden nie gefunden. Nach ihrer Rückkehr wurden einige Meuterer angeklagt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Logbuch des Grauens. 1619 erlebt der Däne Jens Munk in der Hudson Bay ein Desaster. Während der Überwinterung im Eis sterben trotz Unterstützung durch die Inuit 61 Mann. Er kann im nächsten Sommer mit zwei Überlebenden im kleineren Schiff nach Dänemark zurückkehren. Hier endet die zweite Folge. Es geht weiter mit James Ross, William Parry und John Franklin.

Peter Milger, www.milger.de

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