Nordwestpassage (6) Die Suche nach der Franklin-Expedition
Peter Milger Peter Milger
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 Published On Jan 22, 2016

Doku: Auf den Spuren der Franklinsuche. DIE NATION IN GEFAHR
Der Bericht von John Ross ließ in England Ernüchterung eintreten. Was nützte es, einen Wasserweg durch die Arktis nach Asien zu finden, wenn er ständig durch Eis blockiert war? Argumente von Krämerseelen. Great Britannia rules the sea. Wie soll man die Meere beherrschen, wenn man einen Teil noch nicht kennt, der sich zum Hohn unter einem Fleck verbirgt? Arktisveteran John Barrow sprach gar vom drohenden nationalen Selbstmord. Im Jahr 1845 wollte auch die Admiralität die drohende Schmach nicht länger riskieren und ernannte Sir John Franklin zum Kommandanten einer weiteren Expedition. Franklin hatte sich in den 30iger Jahren durch die Erforschung großer Teile der Nordküste des Kontinents einigen Ruhm erworben. In seiner letzten Stellung als Gouverneur von Tasmanien war er weder besonders aufgefallen noch sonderlich beliebt. Der neue Auftrag stellte also die letzte Chance für den betagten Franklin dar. Er hatte Order, durch den Lancaster Sound in den arktischen Archipel vorzudringen. Er war mit der Seefahrt in dieser Gegend nicht vertraut, von seinen Offizieren kannte sich dort nur der Kapitän der Terror, F. R. M. Crozier dort aus. SCHEITERN AUSGESCHLOSSEN. Im Mai 1845 stechen die Terror mit 134 Mann Besatzung in See. Bis Grönland begleitet sie ein Transportschiff. Besonders gut scheint es um die Gesundheit der Mannschaft nicht gestanden zu haben. Ein Offizier des Transportschiffes notiert: "Sir John Franklin und seine Offiziere waren vom Erfolg überzeugt. Wenn es eine Passage gibt, werden sie alles riskieren, um das Eis zu bezwingen und über den Pazifik nach England zurückkehren, bedeckt mit unvergänglichem Ruhm." Die Vorräte an Lebensmitteln sollen für fünf Jahre ausreichen. Drei Jahre wartet die Nation vergeblich auf eine Nachricht. Einige Arktisveteranen bestehen nun auf einer Suchexpedition. Im Herbst 1848 erreicht James Clark Ross mit der Investigator und der Enterprise den Lancaster Sound. Am 11. September frieren die beiden Schiffe im Nordosten von Somerset Island ein. Um die Suche im Frühjahr fortsetzen zu können, werden Schlitten gebaut. Die Suchtrupps quälen sich durch Eis und Schnee, sieben Sterben an Skorbut und Entkräftung. Eine Spur der Verschollenen finden sie nicht und nur mit Glück gelingt die Heimreise nach England. SIMMUNGSTIEF. 1850. Die Gazetten malen Horrorvisionen. Jane Franklin setzt eine Belohnung von 3000 Pfund aus. Die Admiralität verspricht 20.000 Pfund für alles, was zur Rettung führen kann. Eine ganze Flotte macht sich im Frühjahr auf den Weg in den Lancaster Sound, finanziert von der Admiralität und privaten Sponsoren. Von Aberdeen: Schiffe Lady Franklin und Sophia. Von London: Resolute, Assistance, und die Dampftender Intrepid und Pioneer. Von Schottland: Felix unter John Ross und die Yacht Mary. Von Aberdeen, 5. Juni: Prince Albert, finanziert von Jane Franklin. Von New York, 22. Mai: Advance und Rescue. ERSTE SPUREN. Ende August werden auf Beechy Island drei Gräber und andere Spuren gefunden. Nun steht fest, dass die Franklin-Expedition auf Beechy Island 1845/46 überwinterte. Das Reglement schreibt das Hinterlassen einer Botschaft vor, in der das nächste Ziel angegeben wird. Trotz aufwendiger Suche wird keine Botschaft gefunden. Die Franklin retten wollen wissen also nicht, wo sie ihn suchen sollen. Das wird langfristig üble Folgen haben: Für die Retter. Nach einer Überwinterung können diesmal alle Schiffe die Heimreise antreten. Wir haben 1990 vor, von der Arktisstation Resolute Bay Hinterlassenshaften der Franklinsuche zu finden. Dabei lernen wir die Mühsal arktischen Reisens kennen. Zu Fuß, mit Schlitten, mit Booten. Richtig fündig werden wir nur mit Hilfe von Duncan Grant und seiner Twin-Otter. Peter Milger. www.milger.

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