Behindertenwerkstatt: Chance oder Ausbeutung? | Sag's mir | unbubble
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 Published On Aug 9, 2023

Arbeiten für 1,35 Euro die Stunde – unvorstellbar? In deutschen Behindertenwerkstätten ist das die Realität. Zum Lohn kommt zwar die Übernahme anderer Kosten, wie Kassenbeiträge und Miete, dennoch bedeutet das weniger Selbstbestimmung und Wertschätzung der Arbeitsleistung. In den Werkstätten wird für Unternehmen unterschiedliche Arbeit verrichtet: von Holzbearbeitung, Näherei bis Grünanlagenpflege. Die Kritik: Die Werkstätten sind demnach wirtschaftlich orientiert. Ist das also Ausbeutung? Gleichzeitig bieten die Werkstätten Menschen mit Behinderung einen Raum unter angepassten Bedingungen und ohne den Leistungsdruck der regulären Arbeitswelt zu arbeiten. Muss sich also etwas am System Behindertenwerkstatt ändern? Und wie kann Inklusion auf dem Arbeitsmarkt allgemein besser gelingen?

Cinderella weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt haben. Die 30-Jährige kam neun Wochen zu früh mit einem Sauerstoffmangel zur Welt und hat seitdem eine Gehbehinderung. Werkstätten sind für Cinderella Orte, an denen Ausbeutung stattfindet. Die niedrige Bezahlung der Werkstattbeschäftigten ist laut ihr nicht mit der UN-Behindertenrechtskonvention vereinbar und statt Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft zu integrieren, schotte man sie in Werkstätten ab: „Es geht darum, wie wir die Werkstätten transformieren können, sodass sie wirklich inklusiv sind.“

Anders sieht das Sabine. Sie arbeitet seit mehr als 10 Jahren in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Sie hat das fetale Alkoholsyndrom, eine Behinderung, die durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entsteht. Die 44-Jährige stört sich am negativen Image der Werkstätten. Für sie schaffe eine Werkstatt angepasste Arbeitsplätze für Menschen, die den Ansprüchen des regulären Arbeitsmarktes nicht gewachsen seien und ist daher zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz: „Ich kann hier arbeiten, ohne dass starker Druck auf mich ausgeübt wird und finde Hilfe und Unterstützung, die ich außerhalb der Werkstatt wahrscheinlich nicht hätte.“
Bei „Sag’s mir“ treffen beide Frauen aufeinander, die sich beide mehr Inklusion wünschen, aber ganz anders über Behindertenwerkstätten denken. Schaffen sie es, sich anzunähern?

Unsere Teilnehmer*innen: 
Cinderella Glücklich, Inklusionsberaterin
Sabine Zobel, Beschäftigte in einer Behindertenwerkstatt

Kapitel: 
00:00  Intro
02:59 Allein oder im Team arbeiten?
03:06 Stress oder Langeweile?
03:13 Realistin oder Träumerin?
03:21 Auffallen oder Anpassen?
03:39 Was hättest du dir in deiner Kindheit anders gewünscht?
 04:32 Wie hast du deine Kindheit erlebt?
05:49 Wofür bist du im Leben am dankbarsten?
06:49 Was ist dein größter Erfolg?
07:56 Nenne eine Sache, die du und ich deiner Meinung nach gemeinsam haben.
08:09 Sag deinem gegenüber etwas, das du jetzt schon an ihm magst.
08:57 Die Auflösung

Sag’s mir ist ein Format von ZDFkultur. Mehr Infos hier: https://kurz.zdf.de/RvLB/

Mehr Content zu diesem und ähnlichen Themen findet ihr hier: 
Sind Behindertenwerkstätten Ausbeutung? | funk MrWissen2go EXKLUSIV
https://kurz.zdf.de/DwLa/
Behindertenwerkstätten - moderne Sklavenarbeit? | ARD engel fragt
https://kurz.zdf.de/VTZh/
Einfach Mensch | ZDF Reportagen-Reihe
https://kurz.zdf.de/VcsLK/
Wo es bei der Inklusion hakt | ARD RESPEKT
https://kurz.zdf.de/OhmM/
Behindertenwerkstätten in der Kritik | ZDF-Morgenmagazin
https://kurz.zdf.de/eCDSo/
Inklusion - wer behindert wen? | makro
https://kurz.zdf.de/x5c/
Gelingt Inklusion in der Gesellschaft? | ARD Campus Doku
https://kurz.zdf.de/8gvM/
Von der Behindertenwerkstatt in den Hörsaal | ARD Reportagen-Reihe
https://kurz.zdf.de/nZMA7/

Redaktion ZDF: Stefanie Heidbrink 
Formatentwicklung ZDF: Vanessa Olivier, Lisah Dietrich 

Eine Produktion von Hyperbole. 

Regie: Katharina Meyer
Autorin: Katharina Meyer
Redaktion:  Alexander Holl, Katharina Meyer
Social Media Redaktion: Anne Sophie Lange, Malik Jalloh
Kamera: Taner Asma, Sebastian Lindner
Licht: Fabian Uhlmann
Ton: Falko Hackebeil
Tonmischung: Wladimir Gelwich
Set Design: Lorenz Wachmann
Schnitt: Robin Widmaier, Claudia Sebastian, Elena Weihe
Grading:  Hannes Schulze
Grafik: Robin Widmaier
Produzent:  Bastian Asdonk
Formatentwicklerin: Maria Miller
Produktionsleitung: Laura Obereisenbuchner
Produktionsassistenz: Lina Willeckes
Social Media Redaktion ZDF: Leonie Steinfeld, Muriel Spiegel, Schahrzad Zamankhan, Lara-Celine Saalmann 
Online Redaktion ZDF: Anna Ernst 
Produktionsmanagement ZDF: Christiane Alsfasser

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