Nordwestpassage (9) das Schicksal der Franklin-Expedition
Peter Milger Peter Milger
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 Published On Jan 12, 2016

2014 wurde ein Wrack gefunden. Es erzählt leider nichts über das traurige Ende der Männer, die mit den Schiffen Erebus und Terror unter dem Kommando von John Franklin auf der Suche nach einer Nordwestpassage den Tod erlitten.
1854: Nach vier Überwinterungen treten McClure und die Mannschaften von vier ebenfalls eingefrorenen Suchschiffen die Heimreise nach Osten an. Bilanz der Franklin-Suche: 32 Tote, fünf Schiffe aufgegeben. Gefunden wurden keine Botschaften oder Überlebende der Franklin-Expedition, dafür konnte eine Passage kartiert werden, denn McClure und seine Männer hatten den amerikanischen Kontinent umrundet. McClure konnte einen Teil der ausgesetzten Belohnung einstreichen. Lady Franklin erhob Einspruch: John Franklin habe vielleicht vorher eine Nordwestpassage entdeckt. Sie beauftrage Kapitän McClintock mit der Fox die Suche weiter im Süden fortzusetzen. Und sie sollte recht behalten. Nach dem ersten Kontakt mit Inuit unternehmen im Frühjahr 1859 zwei Trupps der Fox Schlittenreisen nach King Williams Island. McClintock untersucht den Süden. Auf dem Rückweg findet er eine Nachricht des anderen Suchtrupps. Nach fast zehnjähriger Suche war es endlich soweit. McClintock:

"Hobson sah kein Wrack, aber er fand die Nachricht, die so leidenschaftlich gesucht worden war. Es war wirklich eine traurige und rührende Hinterlassenschaft unserer verschollenen Freunde."

Die erste Nachricht wurde auf die leeren Zeilen eines Vordrucks gekritzelt:

"28. Mai 1847. H.M.Ships Erebus und Terror überwinterten im Eis auf Lat. 70°5'N Long. 98°23'W. Davor überwintert in 1846-7 auf Beechy Island auf Lat.74°34'28"N. Long.91°39'15"W, nach dem Aufstieg bis Lat.77° im Wellington Channel und der Rückkehr auf der Westseite von Cornwallis Island. Sir John Franklin befiehlt die Expedition. Alle wohlauf. Ein Trupp bestehend aus 2 Offizieren und 6 Mann hat die Schiffe am Montag, dem 24. Mai 1847, verlassen. G.M. GORE, Lieut. Chas. F. Des VOEUX, mate."

DAS STERBEN HAT BEGONNEN

Rund 11 Monate später wurde der Rand des gleichen Vordrucks benutzt, um die schlechte Nachricht zu überliefern:

"25 April 1848. H.M.Ships Terror und Erebus wurden am 22. April 15 Meilen von hier aufgegeben, nachdem sie seit dem 12. September 1846 eingeschlossen waren. Offiziere und Mannschaften, bestehend aus 105 Seelen, unter dem Befehl von F.R.M. Crozier, landeten hier auf Lat. 69°37`42"N., long. 98°41'W. Sir John Franklin starb am 11. Juni 1847. Der gesamte Verlust an Toten dieser Expedition war bis heute 9 Offiziere und 15 Mann. F. R. M. CROZIER, Captain and Senior Officer. JAMES FITZJAMES, Captain H. M. S. Erebus. Und brechen morgen, am 26. zum Backs's Fish River auf."

In den folgenden Jahren fanden Suchtrupps viele Tote und stumme Zeugen eines langsamen Sterbens. Die Männer hatten nach Verlassen der Schiffe Boote mitschleppen müssen, weil sie nur so Chance hatten eine Siedlung zu erreichen. Doch ihre Kräfte reichten dazu nicht aus. Aus den Erzählungen der Inuit ergab sich, dass einige versucht hatten, eines der Schiffe wieder zu bemannen. Es nützte nichts. Entlang der Küste nach Süden wurden Tote gefunden, bis die Nähe von Kap Herschel. Sie hatten, schon am Verhungern gefunden, was sie am wenigsten brauchten: Eine Nordwestpassage, Aber sie waren die Ersten. Die Erzählungen der Suchtrupps und Inuit ausführlich siehe
www.milger.de/franklinsuche.htm

Peter Milger

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