Fort Podbielski in Strassburg
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 Published On Apr 15, 2023

Trotz seiner strategisch wichtigen Bedeutung, ist Straßburg während dem Deutsch-Französischen Krieg im September 1870 nach nur 46 tagen Belagerung gefallen. Das veranlasste den deutschen Generalstab unter der Leitung der Generäle von Moltke und von Kameke, schnell einen Plan zur Verteidigung der Westgrenzen bei Straßburg auszuarbeiten. Damit wurden die Städte Köln, Metz, Thionville und Straßburg zu wichtigen Festungen im Westen des Deutschen Reichs ausgebaut. Damit erhielt Straßburg einen Festungsgürtel aus detachierten Forts, die nach dem Einheitsfort von General Biehler gebaut wurden. Ursprünglich sollten 36 Forts errichtet werden, was allerdings aufgrund der Kosten auf 14 gebaute Forts um Straßburg reduziert wurde.
Das Fort Podbielski bekam die Aufgabe, sowohl die Wegeverbindungen Richtung Norden als auch die Nordwest-Flanke der Festung Straßburg und die Eisenbahnlinie Richtung Norden zu decken. Außerdem sollte es verhindern, dass sich ein Angreifer der Höhen über dem Dorf Mundolsheim nähern konnte. Ursprünglich hieß diese Befestigungsanlage "Fort Mundolsheimer Kopf". Am 29. August 1882 wurde sie mit Allerhöchster Kabinettsorde (AKO) offiziell in "Fort Podbielski" umbenannt. Das Fort Podbielski entspricht aufgrund seiner Größe eher einer Redoute, als einem Fort.

Zwischen 1879 und 1882 wurde das Fort errichtet. Aufgrund der Bauzeit der anderen Forts von Straßburg zwischen 1872 und 1879 ist es damit das letzte Fort, das als Bestandteil der kaiserlichen Festung Straßburg errichtet wurde. Als Folge der Brisanzgranatenkrise wurde es zwischen 1887 und 1890 sowie daran anschließend 1893 verstärkt. Zu seinen Besonderheiten gehören die weiteren Verstärkungen, die das Fort nach 1911 mit dem Bau zweier betonierter Flankierungs-Kasematte für je zwei Geschütze erhielt Die westliche Kasematte wurde dabei mit einer betonierten Galerie an das Fort angeschlossen.

Nach dem 1.Weltkrieg erfolgte durch die Franzosen die Umbenennung des Forts von "Podbielski" in "Ducrot". 1936 wurden Teile des Forts mit einer Vorsatzschale aus Beton versehen, die ebenfalls zu einer der Besonderheiten dieser Befestigungsanlage gehört. Diese wurde angebracht, als das Fort als Gefechtsstand für die 103. DIF (Division d’Infanterie de Forteresse) genutzt und in die Maginot-Linie integriert wurde. In dieser Zeit wurde auch eine der beiden Geschütz-Kasematten für die Aufnahme französischer 75-mm-Geschütze umgebaut.

Mitte Juni 1940 nahmen Wehrmachtstruppen das Fort kampflos ein. In der Folgezeit wurde es teilweise gar nicht oder als Lager genutzt. Im November 1944 wurde das Fort ebenfalls kampflos von französischen Truppen eingenommen. 1945 diente es den Soldaten der VII. US-Armee und der 3. DIA (Division d’Infanterie Algérienne) bis zum Beginn der alliierten Gegenoffensive Richtung Norden als Unterkunft.
Nach einer langen Zeit der Auflassung durch die Armee übernahm die Gemeinde Mundolsheim in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für einen Preis von 90.000 Francs das Fort mit dem Ziel, es zu sichern. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass das Bauwerk von Eisendieben, Sprayern, Vandalen sowie der Natur und der Zeit immer weiter beschädigt wurde.

Im März 2010 begann der neu gegründete Verein "Les amis du Fort Podbielski-Ducrot" mit den Renovierungsarbeiten am Fort. Sie wurden und werden dabei von der Gemeinde unterstützt. Inzwischen zählt dieser Verein über 100 Mitglieder.

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