Brutaler Kahlschlag? Warum wir viele Bäume fällen lassen.
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 Published On Dec 18, 2019

https://burnslodge.ca/
Diesen Winter lassen wir alle erntereifen Bestände auf unserem Land roden - in Summe 40 Hektar Wald. Brutales Vebrechen an der Natur, ökologischer Irrsinn - oder sinnvolle Pflegemaßnahme? Genau darum geht's in diesem Clip.
Warum sind wir nach Kanada gegangen...? Einer von vielen Gründen: Um ein völlig anderes Leben inmitten der Natur, Stille und Weite der Wälder Ost-Kanadas zu führen. Nie hätte ich daher gedacht, einen Teil genau derjenigen Wälder fällen zu lassen, wegen derer wir dieses Leben gewählt (und diese Property erworben) haben. Warum der Meinungsumschwung? Für unser Grundstück existiert ein sog. "Forest Management Plan", der die gesamte Biotop-Beschaffenheit (= alle Pflanzenarten und ihr Zustand, Bodenarten, Feuchtgebiete etc.) detailliert erfasst und beschreibt. Dieser Plan weist 20% der Gesamtfläche als "erntereife Bestände" aus. Die Wälder in Deutschland sind gepflegte Forste - Forstwirtschaft in Kanada hieß dagegen bisher: Kahlschlag großer Flächen - nach ein paar Jahrzehnten wieder Kahlschlag usw.. Was man in diesen jahrzehntelang sich selbst überlassenen Flächen anschließend findet: Vorwiegend drei Nadelbaumarten, die die Laubbäume verdrängt haben, viel zu dicht nebeneinander stehen und sich im reifen Alter zu undurchdringlichen, grauen, stockdunklen, nach und nach sterbenden Forsten verwachsen. Egal ob Pflanze oder Tier: Artenvielfalt kann in diesen quasi Monokulturen kaum existieren. Im Gegenteil: Ab einem gewissen Alter steigt die Anfälligkeit der Bestände für schädliche Insekten sowie - im Sommer - Waldbrände durch Blitzeinschläge. Wir wissen wohl, dass das einerseits der natürliche Gang der Dinge ist....und wir uns durch unseren Eingriff klar gegen das alleinige Wirken von "Mutter Natur" entscheiden. Auf der anderen Seite: Wir haben die Chance, 40 Hektar toten, grauen, langsam sterbenden Waldes zu ersetzen - durch einen (weil aktiv gemanagt) artenreichen, Bestand, der für die kommenden vielen Jahre wesentlich kräftigere (damit auch ertragreichere...) Bäume produziert sowie Pflanzen und WIldtieren eine völlig andere Biotop-Qualität bietet. Sprich: Pflanzen, Tiere, Waldbesitzer - alle profitieren von einem naturnah gemanagten Wald (zumal der überwiegende Hauptteil unseres Landes weiterhin sich selbst überlassen bleibt). Der Eingriff erfolgt zudem sensibel: Uferbereiche von z.B, Bachläufen bleiben stehen - ebenso verbleiben Insel-Zonen für Wildtiere. Nach Abschluss der Arbeiten bekommen unsere Wälder das Siegel des "Forest Stewardship Council" (FSC) - ein weltweit anerkanntes Qualitätssiegel für nachhaltige Forstwirtschaft. Das Interview führe ich mit Troy Jessome, der auf Seiten der Port Hawkesbury Paper Mill (an die das eingeschlagene Holz geliefert wird.) für die Fällarbeiten verantwortlich ist.

Vielen Dank für's Anschauen, Liken und gerne Kommentieren
Frank

Musik: Walking on Air von FRAMETRAXX: https://www.frametraxx.de
#Kanada
#Auswandern
#NovaScotia

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