Die AfD, Gauland & die national-konservative Mantra vom drohenden Untergang Deutschlands
Peter Milger Peter Milger
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 Published On Nov 10, 2017

Das "System" und "Fremde" im Visier. Die AfD im Jagdmodus. Gauland: "Wir werden sie jagen ...diese Bundesregierung" Es geht gegen die "Systemparteien" wegen der Begünstigung einer "Überfremdung" und "Überflutung" Deutschlands. Schon Mal da gewesen, Muslime statt Juden? Historische Parallelen weist die AfD zurück. Kein Wunder. Vor 1933 betrieben neben der NSDAP auch "völkische" und deutschnationale Parteien und Gruppen (Alldeutscher Verband, Deutscher Offiziersbund, "Deutschnationale Volkspartei" u.a. die Zerstörung der Weimarer Republik. Lieblingstreffpunkt und Wallfahrtsort war die Granisonkirche in Potsdam. Hier predigten rechtskonservative Demagogen, andere Parteien und das Judentum führten den Untergang Deutschlands herbei. AfD-Plakat: "Ein Patriot wählt AfD, der Rest den Untergang. Plakat vor 1933: "Rettet Deutschland vor dem Untergang, wählt deutschnational". Gauland 2015: "Nicht zu Unrecht werden in diesen Tagen die Bilder vom Untergang des weströmischen Reichs aufgerufen, als die Barbarenstämme den Limes überrannten." Im 19. Jahrhundert entwarfen konservative antisemitischen Denker das Konzept einer Volksgemeinschaft aus Deutschstämmigen, die mit ihren Sitten und Gebräuchen (CDU-Leitkultur) allen anderen überlegen sei und so jedem Deutschen das Gefühl der Stärke vermitteln könne. Im Prinzip ein esoterischer Mythos. Nicht für Gauland. 2017: "Wir wollen unser Land und Volk zurück holen". 2015: "Wir wollen das Land behalten, wie wir es von unseren Vorvätern übernommen haben ..." Es ist das alte Heilsversprechen der Nationalisten, das reinrassige Volk, die Gemeinschaft, in der es allen gut geht, ob arm ob reich. Einer der geistigen Vorväter war Ernst Moritz Arndt, als "Freiheitskämpfer" und Dichter Idol des Bürgertums. Gleichheit und Brüderlichkeit waren sein Ding nicht. Zitate: "Erstlich ist jede zu häufige Mischung der Völker mit fremden Stoffen durchaus ein Verderben, das ... die Eigentümlichkeit und Kraft des Charakters eines Volkes zerstört." Über Ostjuden; "die unreine Flut von Osten her". An den Juden missfällt ihm: .... das Gemeine, Kleinliche, Feige und Geizige, sie seien "jeder schweren Mühe und jeder harten Arbeit ungeduldig". Populär wurden auch seine Hetztiraden gegen Franzosen ("das Judenvolk"): Arndts Appell: " ... lasst uns unsre Franzosen, die Enterhrer und Verwüster unserer Kraft und Unschuld, nur noch frischer hassen, wo wir fühlen, dass sie unsere Tugend und Stärke verweichlichen ... " Die Verherrlichung des Deutschtums und der Mythos vom drohenden Untergang wurde der Propaganda-Knüller der Nationalisten. Nachdem die "Deutschnationale Volkspartei" und Hindenburg dem Kabinett Hitler 1033 den Anstrich der Seriosität verliehen hatten, feierte Hitler als Reichskanzler seine Machtergreifung in der Granisonkirche. Ein deutschnationales Blatt titelte; "Wie Deutschland den historischen Tag seiner Wiedergeburt erlebte. Jetzt kommt es unter dem Beifall der AfD zum Wiederaufbau dieser Ikone des preußischen Militarismus. Das Anliegen, die Ernst-Moritz-Arndt- Universität in Greifswald umzubenennen, traf auf den Widerstand der AfD und gutbürgerlicher Kreise. Die Völkischen haben Deutschlands Glück nie erblühen lassen, dafür haben sie maßgeblich zu seiner realen Ruinierung nach 1933 beigetragen. Peter Milger.
www.milger.de
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