Neue EU Richtlinien für Neuwagen treten nun in Kraft! DAS müsst ihr nun wissen? | AusfahrtTV News
AusfahrtTV News AusfahrtTV News
22K subscribers
4,243 views
0

 Published On Jul 2, 2024

Am 7. Juli 2024 tritt die sogenannte Vehicle General Safety Regulation in Kraft, und die Kfz-Zulassungsstellen in der Europäischen Union bereiten sich auf eine neue Ära der Fahrzeugzulassung vor. Mit einer Mischung aus Erstaunen und einem Hauch von Ironie blicken wir nun gemeinsam auf die bevorstehenden Veränderungen, die nicht weniger als eine Revolution der Automobilindustrie versprechen.

[Werbung] Unser Produkt des Monats: https://amzn.to/3Vc3Fxz

Die neuen Vorschriften umfassen eine breite Palette an Assistenzsystemen, von denen einige bereits bekannt sind, während andere noch eine gewisse Eingewöhnungszeit erfordern. Der aktive Spurhalteassistent, der Notbremsassistent und das automatisch aufflackernde Notbremslicht sind inzwischen alte Bekannte. Doch nun wird auch der Rückfahrassistent zum Pflichtprogramm – ein Segen für alle, die bisher das Gefühl hatten, dass ihr Fahrzeug ein Eigenleben führt, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird.

Besonders viel Gesprächsstoff bietet der intelligente Geschwindigkeitsassistent. Sobald das Auto die zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschreitet, meldet sich der Assistent lautstark und unübersehbar. Akustische und optische Signale oder Vibrationen in Lenkrad und Pedalen sorgen dafür, dass niemand das Tempolimit übersehen kann. Aber Vorsicht: Der Assistent ist ein sturer Geselle. Einmal ausgeschaltet, aktiviert er sich beim nächsten Start des Fahrzeugs selbstständig wieder. Nicht weil der Hersteller es so und den Käufer ärgern will, weil es eine EU-Vorschrift ist.

Der Aufmerksamkeitsassistent überwacht das Lenkverhalten und erkennt, wenn die Wachsamkeit nachlässt. In manchen Modellen geht er sogar noch weiter und beobachtet das Gesicht der Fahrerin oder des Fahrers, um Gähnen oder häufiges Blinzeln zu registrieren. Ein echter Big Brother auf vier Rädern, der dafür sorgt, dass wir uns auf den Straßen stets wie unter ständiger Beobachtung fühlen. Einige Autos gehen sogar soweit und erkennen das Rauchen am Steuer, das Handy am Kopf oder wenn man seinen Blick mal wieder etwas zu lang hat schweifen lassen.

Das ist aber auch gefährlich im Sommer oder? Diese ganzen Schönheiten überall, ich meine natürlich die ländlichen, auch vergessen wir das.

Für die „ereignisbezogene Datenaufzeichnung“ hat die Autobranche eine griffigere Bezeichnung gefunden: Unfalldatenspeicher oder Blackbox. Dieses Gerät speichert Informationen zum Fahrtverlauf, jedoch nur im Falle eines Unfalls. Die gespeicherten Daten gehören dem Fahrzeughalter, und die Polizei hat keinen automatischen Zugriff. Aber keine Sorge: Ein Gericht kann bei Bedarf eine entsprechende Anordnung erlassen. Schließlich soll ja niemand ungeschoren davonkommen, oder?

Eine weitere Neuerung ist die Alcolock-Vorrichtung, die das Starten des Fahrzeugs nur erlaubt, wenn im Atem der Person am Steuer kein Alkohol festgestellt wird. Auch hier zeigt sich die EU von ihrer fürsorglichen Seite. Wer also nach dem Feierabendbier nach Hause fahren möchte, sollte sich auf eine freundliche Erinnerung aus dem Auto gefasst machen, dass dies keine gute Idee ist. Fun-Fact: Hier ist nur die Schnittstelle in der EU-Vorgabe, aber noch nicht das Gerät selbst. Ob hier demnächst wohl auch noch ein THC-Messgerät eingebaut wird?

Als wir damals auf Electric Drive bereits darüber berichtet hatte, hatten wir Spott geerntet, da wären mit uns wohl die Pferde durchgegangen, doch ebenfalls am 7. Juli 2024 tritt die UNECE-Cybersicherheitsrichtlinie 155 in Kraft, die strengere Regeln zum Schutz vor Hackerzugriffen auf Fahrzeuge festlegt.

Ältere Modellreihen müssen nachgerüstet werden, und manche Hersteller haben beschlossen, die Modelle lieber auslaufen zu lassen, als sich den teuren Anpassungen zu stellen.

Das ist kein Scherz! Die Anpassung der Fahrzeuge an die se Cybersicherheitsrichtlinie war schlicht zu teuer.

Eine Entscheidung mit unterschiedlichen Konsequenzen, die wohl einige Tränen – oder auch Jubelschreie – bei Autoliebhabern hervorrufen wird. Der Macan wird aus diesem Grund so nicht mehr in Deutschland angeboten, denn hier geht es nicht nur um ein paar Steuergeräte und ein paar Softwareupdates.

Die neuen Assistenzsysteme und Sicherheitsvorschriften der EU sind zweifellos ein großer Schritt in Richtung eines sichereren Straßenverkehrs. Doch während wir uns in das Zeitalter des Robo-Fahrzeugs begeben, bleibt ein leicht ironischer Unterton nicht aus. Denn was uns die Technik an Sicherheit bringt, könnte uns auch ein Stück Freiheit und Spontaneität nehmen. Ob wir uns damit arrangieren oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Aber eines ist sicher: Langweilig wird es auf unseren Straßen nicht werden und ich bin persönlich gespannt, was denn als nächstes in Brüssel so alles entschieden wird.

show more

Share/Embed