AUGSBURG-MITTE (A), Pfarrkirche St. Moritz - Vollgeläut
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 Published On May 26, 2022

Tonfolge: f¹-g¹-as¹-c²-es²-ges²-as²

7) LEBENS- UND AUFERSTEHUNGSGLOCKE
Schlagton: as²
Gewicht: 86 kg
Durchmesser: 510 mm
Gießer und Gussjahr: Grassmayr (Innsbruck) 2019

6) TOTENGLOCKE
Schlagton: ges²
Gewicht: ca. 170 kg
Durchmesser: 670 mm
Gießer und Gussjahr: Laux Zotman (Augsburg) 1515

5) JAKOBUSGLOCKE
Schlagton: es²
Gewicht: 193 kg
Durchmesser: 678 mm
Gießer und Gussjahr: Rudolf Perner (Passau) 2003

4) BRUN
Schlagton: c²
Gewicht: 316 kg
Durchmesser: 810 mm
Gießer und Gussjahr: Rudolf Perner (Passau) 2003

3) HOSANNA
Schlagton: as¹
Gewicht: 720 kg
Durchmesser: 1055 mm
Gießer und Gussjahr: Laux Zotman (Augsburg) 1514

2) MARIA
Schlagton: g¹
Gewicht: 1080 kg
Durchmesser: 1155 mm
Gießer und Gussjahr: Magister Cunrad 1299

1) MAURITIUS
Schlagton: f¹
Gewicht: 1690 kg
Durchmesser: 1360 mm
Gießer und Gussjahr: Hermann Kessler II. (Nürnberg) 1360

(Quelle: wikipedia)

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Die Moritzkirche, mitten in Augsburger Altstadt gelegen, ist die ehemalige Stiftskirche des infolge der Säkularisation aufgelösten Kollegiatstiftes St. Moritz. Ursprünglich als Grablege zum Gedenken an Bischof Bruno, dem Bruder Kaiser Heinrichs II. des Heiligem errichtet und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgestaltet, wurde sie nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg von 1946 bis 1950 in vereinfachter Form wiederaufgebaut.

Im Jahre 1019 gründete der Augsburger Bischof Bruno (1006–1029), ein bayerischer Herzogssohn, an der Maximilianstraße ein Kollegiatstift zu Ehren des Ritterpatrons St. Moritz. Es war die vierte geistliche Gemeinschaft in Augsburg nach dem Dom, der Basilika St. Ulrich und Afra und St. Stephan.

Nach einem Brand 1084 und einem teilweisen Einsturz 1299 wurde die Kirche 1314 etwas größer wieder aufgebaut. Die Mauern dieses Baus bilden immer noch die Außenmauern der heutigen Kirche. 1440 wurde das Langhaus erhöht und die Kirche in gotischem Stil ausgebaut. Die Bürgerschaft spendete 1442 den neuen Ostchor, der ein Jahr später geweiht wurde. 1494 wurde durch Burkhart Engelberg der freistehende Glockenturm erhöht. Das erste neue Geschoss erhielt dabei Blendmaßwerk aus Formziegeln. Auf den quadratischen Turm kam 1533/1534 der zweigeschossige achteckige Aufsatz mit der Kuppelhaube. Gleichzeitig wurde der quadratische Mauerabschluss mit einer Balustrade aus Terrakotta­elementen versehen. Aufsatz und Balustrade zählen zu den ältesten architektonischen Zeugnissen der Renaissance in Augsburg.

1714/1715 ließen die Stiftsherren die gesamte Kirche von dem berühmten Füssener Baumeister Johann Jakob Herkomer im Stil des Barock umgestalten. Äußerlich konnte diese Umgestaltung vor allem an einer Vollkuppel mit Laterne über dem ersten Joch des Chores bemerkt werden. Im Inneren entstand der großartigste Barockbau Augsburgs.

In der Bombennacht vom 24. zum 25. Februar 1944 brannte die Kirche aus. Das Feuer vernichtete die Hauptschiffdecke mit der Chorkuppel und fast die gesamte Innenausstattung, darunter den Hochaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel, die Kirchenbestuhlung und die Orgel.

Schon bald entschied man sich für den Wiederaufbau und beauftragte dafür den Architekten Dominikus Böhm aus Köln. Nach dem Abschlagen der noch weitgehend erhaltenen barocken Stuckaturen an den Wandflächen blieb der in die Romanik zurückweisende dreischiffige basilikale Baukörper in seiner klaren architektonischen Strukturierung zurück.

Böhms Raumkonzept wurde in den darauf folgenden Jahrzehnten stark abgeändert. Beispiele hierfür sind vor allem die Anhebung des Bodenniveaus um rund 1,50 Meter, die Aufmauerung der ursprünglich oktogonalen Pfeiler, die Schreinerarbeiten der beiden Choremporen und die Podeste der Apostelfiguren im Kirchenschiff, die ursprünglich in Mauernischen standen und so eine Gliederungsfunktion für die Wand hatten.

Um dem Kirchenraum der Moritzkirche ein einheitliches Konzept zu geben und ihn für die Bedürfnisse der Zukunft zu gestalten, wurde die Moritzkirche in den Jahren von 2010 bis 2013 saniert und neu gestaltet. Der Entwurf stammt von dem Londoner Architekten und Designer John Pawson, der hier einen „Kirchenraum der Zukunft“ schaffen wollte. Ziel war es, „Klarheit“ und „Minimalismus“ zum Ausdruck zu bringen und eine für das neue Raumkonzept passende Lichtführung zu installieren. Am 21. April 2013 fand die Wiedereröffnung der neugestalteten Kirche statt.

(Quelle: wikipedia)

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Fotos und Tonaufnahme: unteroktav

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