Dortmund-Aplerbeck St. Ewaldi – Vollgeläut
Jens Koch Jens Koch
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 Published On Sep 20, 2020

Im Südosten von Dortmund liegt der Ortsteil Aplerbeck, einer der größten Ortsteile in Dortmund. Aplerbeck ist vor allem bekannt durch die LWL-Klinik für Psychiatrie (bis 2007 Westfälische Klinik für Psychiatrie). In der Ortsmitte steht etwas abseits des Ortskerns die Pfarrkirche St. Ewaldi. Im späten 7. Jahrhundert sollen die beiden Ewalde in Aplerbeck den Märtyrertod gestorben sein, so war das Patronat naheliegend. Das katholische Leben in Aplerbeck begann kurz nach 1950 zunächst in einer Scheune. 1877-80 wurde die alte Ewaldikirche erbaut. Es handelte sich um eine dreischiffige neuromanische Basilika mit Vierungsturm. In der 2zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche allmählich zu klein und so wurde südöstlich der alten Kirche eine neue Kirche erbaut und die alte Kirche 1974 abgerissen, was von vielen Aplerbeckern bedauert wurde und wird. 1980 wurde ein freistehender Glockenturm aus Sichtbeton erbaut. Die Kirche wurde 2008 umgebaut und den heutigen Platzbedürfnissen angepasst. Die Kirche ist heute Pfarrkirche der Kirchengemeinde St. Ewaldi, zu der noch die Kirchen in Schüren, Lichtendorf und Sölde gehören.
Die neuromanische Kirche erhielt 1880 ein dreistimmiges Bronzegeläut aus der Glockengießerei Otto on Bremen-Hemelingen, gestimmt auf die Töne f‘, g‘ und a‘. 1917 wurden die beiden großen Glocken eingeschmolzen. 1922 wurde bei Humpert in Brilon ein neues Dreiergeläut gegossen und die kleine Glocke in Zahlung gegeben. Das neue Geläut erklang in e‘-g‘-a‘. 1942 wurden die beiden großen Glocken eingeschmolzen. Die Josephsglocke (a‘) blieb erhalten und erhielt 1949 Gesellschaft durch die Glocke Schwarzer Ewald (e‘) und der Glocke Weißer Ewald (g‘), beide gegossen von Petit & Edelbrock in Gescher. 1950 stiftete das Gemeindemitglied Theodor Brinkschulte die Glocke St. Theodor mit dem Ton d‘. Sie entstand im Gedenken an 12 Mitglieder seiner Familie, die im 2. Weltkrieg getötet wurden und wurde ebenfalls von Petit & Edelbrock in Gescher gegossen. Die Glocken verstummten nach 1974 zunächst und wurden 1980 im neuen Glockenturm aufgehängt und erklingen seitdem in dieser Form über Aplerbeck. Wer den Turm betrachtet, würde ein solches Geläut wahrscheinlich nicht vermuten. Bedingt durch den Beton entfaltet das Geläut eine gewaltige Klangkraft und Klangfülle und darf wohl zu den schönsten Dortmunder Geläuten gezählt werden.

Es erklingt das volle Geläut zur Firmfeier am 25. Sonntag im Jahreskreis, 20.09.2020.

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