Die Tricks mit Post und Telefon | Die Tricks... SWR & NDR
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 Published On Jan 25, 2021

Kostenlos bestellt, morgen geliefert? Für Kunden ein Segen, für Paketboten viel Arbeit. Briefe und Pakete kommen verspätet oder überhaupt nicht an. Ein Glück gibt es die Sendungsverfolgung, aber was, wenn das mobile Internet nicht verfügbar ist?

Die Sendereihe "Die Tricks ..." ist eine gemeinsame Produktion von NDR und SWR. In der Regel werden die Beiträge zuerst beim NDR gesendet, wir möchten unseren Usern jedoch trotzdem die Möglichkeit bieten, sie bei uns auf dem Kanal ebenfalls zu finden. Daher laden wir sie immer auch im Marktcheck-Kanal hoch.

► Mehr Infos zur Sendung auf unsere Homepage: http://www.swr.de/marktcheck
► und auf unserer Facebook-Seite   / marktcheck  
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Vorsicht Zerbrechlich – Der Versand-Test
Gemeinsam mit Transportkontrolleur Niels Wildners testen wir, wie gut Paketdienste arbeiten. Hierfür verpacken wir Weingläser, Teller, eine Teekanne, zwei Flaschen Wein und einen Stoß-Datenlogger in vier Paketen. Der empfindliche Inhalt wird zusätzlich mit Packpapier, extra Pappe und Luftpolsterfolie gepolstert. Anschließend werden die Pakete mit den größten Anbietern in Deutschland auf eine 1.200 Kilometer lange Strecke, mit insgesamt vier Zwischenstopps geschickt. Dabei zahlen wir für die Größe und das Gewicht von über 6 Kilogramm pro Strecke:
Hermes: 6,85 Euro
DHL 9,49 Euro
DPD 9,70 Euro
GLS 11,50 Euro

Am schnellsten am Ziel sind GLS und DHL, danach folgt Hermes. Die Zustellung bei dpd dauert am Längsten.

Doch wie sieht es mit der Ware bei der Ankunft aus?
Am schlechtesten schneidet GLS ab. Hier ging fast die Hälfte aller Sachen zu Bruch. Doch auch der Inhalt der anderen Pakete hat während des Versandes gelitten, sodass bei keinem Paket der Inhalt unbeschadet geblieben ist.

Probleme beim Verschicken von Paketen und Briefen
Beim Versenden von Post und Paketen gibt es immer mehr Ärger – das belegen Zahlen der Bundesnetzagentur. Fast 11.830 Beschwerden gab es allein im vergangenen Jahr. Das sind fast doppelt wie 2019. Kunden klagen über nicht oder verspätet zugestellte Briefe. Manche Kunden bekommen überhaupt keine Post mehr. Auch Pakete gehen vermehr verloren oder der Paketzusteller hinterlässt, ohne zu klingeln einen Zettel im Briefkasten.
Bei den einen kommen Post und Pakete nicht an – andere haben schon Probleme beim Verschicken. Eine einfach Kunststoffkiste wird so in der DHL-Filiale zum Sperrgut und soll 40 Euro kosten. Zum Vergleich, die Kunststoffkiste nochmals in einen genormten Karton aus Pappe verpackt kostet lediglich 6 Euro. Laut Pressesprecher der Deutschen Post Hans-Christian Mennenga ist eine sehr moderne Technologie schuld am Preisaufschlag. Konkurrent Hermes hingegen hat keine Probleme mit der Kiste und nimmt – ohne Sperrgutaufschlag – die Kiste für 6,85 Euro an.

Ausbeutung der Paketzusteller
Während wir Kunden uns über schlechten Service ärgern, arbeiten die Paketboten am Limit. Ein großes Problem ist die enorme Zahl an Pakete, die in kürzester Zeit zugestellt werden müssen. Zusätzlich arbeiten Paketboten teilweise unter prekären Umständen, was sich auch in der Qualität der Auslieferung niederschlägt. 6 Tage pro Woche ausliefern ist keine Seltenheit und das bei manchmal nicht einmal Mindestlohn. Am meisten betroffen sind ausländische Paketboten, die bei Subunternehmern angestellt sind. Manchen von ihnen fehlt es sogar an entsprechenden Übernachtungsmöglichkeiten, sodass sie gezwungen sind, in ihren Zustellerfahrzeugen zu schlafen.

Ärger mit Telefon und Internet
Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale in Kiel hatte jeder Fünfte Festnetz-Kunde Probleme beim Anbieterwechsel. Bis Ende 2020 will die Bundesregierung verbraucherfreundlichere Regelungen schaffen. Bis dahin, schreibt uns das Bundeswirtschaftsministerium, sollten sich Verbraucher bei Problemen an die Bundesnetzagentur wenden.

Wenn Funklöcher zum Problem werden
5 G – davon sind viele Regionen noch weit entfernt. An vielen Stellen kann man nicht mal telefonieren. Schnelles mobiles Internet, also 4 G, auf dem Land: Oft Fehlanzeige. Für die Netzanbieter lohnt sich das nicht. Gesetzlich sind sie nur verpflichtet, einen Großteil der Haushalte zu versorgen – nicht aber die Fläche. Inlands-Roaming könnte Funklöcher in kaum besiedelten Regionen schließen. Doch die Mobilfunkbetreiber lehnen das ab. Die Bundesregierung will die Anbieter jetzt zu lokalem Roaming verpflichten – aber nur in Ausnahmefällen.
Es gibt noch einiges zu tun in Sachen Post und Telefon – in unserer immer stärker vernetzten Welt. Immer mehr Daten, immer mehr Pakete. Dafür brauchen wir faire Arbeitsbedingungen und besseren Service.

Autor: Jennie Radü
Bildquelle: Unsplash/ Maarten van den Heuvel

#Post #Paket #Empfang

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