Meuthen erklärt die Gründe seines Austrittes aus der AfD | Markus Lanz vom 09. Februar 2022
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 Published On Feb 10, 2022

Hatte der einstige AFD-Chef Jörg Meuthen einfach keine Macht mehr in seiner ehemaligen Partei, oder wurde es ihm wirklich zu radikal? Viele fragen sich, wieso Jörg Meuthen nun die AFD verlässt, nachdem er sie jahrelang versucht hatte stark aufzubauen und eine Alternative für Deutschland zu schaffen. Doch wieso gerade jetzt?

„Es liegt daran, dass Sie keine Machtperspektiven mehr hatten in dieser Partei. […] Und diese Reinwascherei, die Sie jetzt machen, nachdem Sie jahrelang Rechtsextreme in der Partei geduldet haben, die nimmt Ihnen niemand ab, Herr Meuthen.“ Eine harte Anschuldigung von der neuen grünen Co-Parteivorsitzenden Ricarda Lang. Für sie sei Meuthens Rückzug nur eine Schein-moralische Entscheidung. Zunehmend habe er an Macht verloren, weshalb laut Frau Lang seine politische Laufbahn in der AFD generell beendet gewesen wäre. Dass er jedoch seinen Austritt mit der Radikalisierung vieler Mitglieder und dem falschen, politischen Kurs - zum Beispiel der DExit - erkläre, sei nur ein Versuch, sein Image zu retten.

Diese Anschuldigungen lässt Jörg Meuthen nicht so auf sich sitzen. Klar sei auch für ihn, dass seine Macht in der Partei stark geschwunden sei. Dies bestreite er nicht, doch ist das laut ihm nicht der Grund für seinen Austritt. Wenn man überlege, warum seine Macht schwand, dann liege es nun einmal an den politischen Zielen der Parteimitglieder. Während er „eine bürgerlich, freiheitlich, konservative Alternative schaffen“ wollte, wuchsen vermehrt Mitglieder heran, die radikalere Schritte forderten.

Vor allem Personen wie Björn Höcke seien der Grund, wieso die AFD von ihren Grundfesten abgeschweift sei. In seiner Zeit habe Meuthen immer wieder versucht, diese radikaleren Personen durch ein Parteiausschlussverfahren von der Partei zu lösen. Bei einigen Mitgliedern wie Andreas Kalbitz sei ihm das gelungen, doch im Großen und Ganzen habe er es leider nicht geschafft.
Er erklärt, dass sein Versuch, die Partei auf einen bürgerlich konservativen Kurs zu führen, gescheitert ist und er genau deshalb jetzt ausgetreten ist, da er diesen Schaden nicht mehr reparieren könne.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/nJvP/

Weitere Gäste in der Sendung:

Nadine Lindner, Journalistin
Die Politikexpertin vom Deutschlandradio analysiert den Zustand der AfD nach dem Parteiaustritt von Jörg Meuthen. Sie sagt: „Über den Zeitpunkt des Rücktritts war ich überrascht.“

Prof. Clemens Fuest, Ökonom
Der Präsident des ifo-Instituts äußert sich zu Kosten und Umsetzbarkeit der umwelt- und energiepolitischen Ziele der Ampelkoalition sowie zu den Gefahren einer anhaltenden Inflation.

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#Lanz #AfD #Meuthen

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