"Wir haben uns durch den Erfolg besoffen geredet" – Hans-Olaf Henkel über die AfD I maischberger
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 Published On May 30, 2024

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Die ganze Sendung in der ARD-Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/mai...

Der frühere AfD-Politiker sowie ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, spricht bei „maischberger“ über seine Zeit in der AfD und wie sich die Partei seitdem entwickelt hat.

00:00 Intro & Begrüßung
01:26 Henkels Blick auf die frühere AfD
06:53 Rechtsruck innerhalb der Partei
09:29 Henkels Austritt und Drohungen
11:20 Kritik an der Parteispitze
13:17 Appell an die „Protestwähler“
16:39 Die CDU als Alternative
18:13 Kritik an Scholz‘ „Zeitenwende“

Zu Beginn des Gespräches spricht Hans-Olaf Henkel davon, dass die AfD ebenso von Rechtsextremen „gekapert“ worden sei wie das Lied ‚L’amour toujours‘. In diesem Kontext liest er aus dem Europa-Wahlprogramm der Partei aus dem Jahre 2014 vor. Damals sei die Partei noch „ausländerfreundlich“ und eine „Ein-Themen-Partei“ gewesen, so Henkel. Es habe es noch keinen Rassismus innerhalb der Partei gegeben. Allerdings glaube er, dass er und die Partei zu spät gemerkt und darauf reagiert hätten, dass „diese Leute“ eingetreten seien. „Wir haben uns auch besoffen geredet“, erklärt der ehemalige BDI-Präsident. Henkel sagt außerdem, Merkels Flüchtlingspolitik sei ein Geschenk an die AfD in Zeiten schlechter Umfragewerte gewesen.

Schon während seiner Mitgliedschaft sei er allerdings „eine Opposition in der Partei“ gewesen, so Henkel. Nach seinem Austritt sei er dann „unheimlich attackiert“ worden. Er habe auch einen Drohbrief erhalten, unterzeichnet von der „AfD Armee Fraktion“.

Bei den Funktionsträgern der Partei glaubt Henkel, es gäbe viele ohne rechtsradikale Überzeugungen: „Die glauben an gar nichts.“ Bei den Wählern geht Henkel von einem hohen Anteil aus, der die Partei lediglich aus Protest wähle. Der ehemalige BDI-Chef kritisiert die aktuelle Führungsriege und beschreibt sie als „unfähig, Deutschland zu führen.“ Außerdem sei die Wahl der Partei nicht zielführend, da sie keine Chance auf eine Regierungsbeteiligung habe, so Henkel. Er bemerkt weiterhin, dass sich abgesehen von der AfD fast alle rechtspopulistischen Parteien in Europa deradikalisiert hätten.

Beim Thema Zeitenwende kritisiert er die fehlende Konsequenz von Bundeskanzler Scholz. Dieser hätte mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine den Koalitionsvertrag für ungültig erklären sollen, sagt der ehemalige Politiker. Er kritisiert u.a. das Bürgergeld und die Rentenreform. Henkel sagt: „Wir haben jetzt andere Prioritäten.“ Er sehe eine große Gefahr durch Russland und konstatiert: „Es wird Zeit, dass die Deutschen aufwachen.“

Zur ganzen Sendung vom 29.05.2024 geht es hier:
https://www.ardmediathek.de/video/mai...

Alle Sendungen in der ARD-Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/sendung/m...

Außerdem zu Gast waren:

Norbert Röttgen, CDU (Außenpolitiker)
Amira Mohamed Ali, BSW (Vorsitzende)
Cherno Jobatey (Moderator)
Jagoda Marinić (Autorin)
Michael Bröcker (Table.Briefings)

Twitter:   / maischberger  

#talk #maischberger #AfD #europa #rechtsextremismus #zeitenwende

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