Deutsch-deutscher Wahnwitz: (Bebra–)Gerstungen–Eisenach
Gustav Richard Gustav Richard
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 Published On Jan 14, 2024

Die Bahnstrecke Bebra–Gerstungen–Eisenach schnitt fünf Mal die innerdeutsche Grenze, was erhebliche Erschwernisse für die Betriebsführung bedeutete. Auf einem 7,1 Kilometer langen, beidseitig von der DDR begrenzten Abschnitt in Hessen lagen die Bahnhöfe Wommen und Herleshausen, die mit westdeutschem Reichsbahnpersonal besetzt waren. Im Zuge der voranschreitenden Grenzsicherung entstand auf DDR-Gebiet eine unter irrsinnigem Personal- und Materialaufwand errichtete, topografisch anspruchsvolle Neubaustrecke, über die von 1963 an nahezu der gesamte Verkehr zwischen Bebra und Eisenach abgewickelt wurde. Ab 1978 ruhte der Betrieb auf dem bundesdeutschen Inselstück völlig, doch die verwaiste Infrastruktur blieb unangetastet. Mauerfall und Wiedervereinigung hauchten der alten Strecke neues Leben ein und kaum jemand erinnert sich daran, welche wahnwitzigen Hürden die Eisenbahn im idyllischen Werratal jahrzehntelang meistern musste.

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