Kann eine Person rassistisch sein, obwohl sie einen diversen Freundeskreis hat und sich mit Rassismus auseinandersetzt? Ariane Alter will das in der neuen PULS Reportage herausfinden und prüfen, ob sie sich selbst tatsächlich so wenig rassistisch verhält, wie sie denkt. Deswegen besucht Ari einen Antirassismus-Workshop und bekommt verschiedene Aufgaben gestellt. Sie soll herausfinden, wo sich Rassismus in ihrem Alltag überall zeigt. Dazu erklärt Workshopleiterin und Afrikawissenschaftlerin Josephine Apraku die verschiedenen Ebenen von Rassismus. Außerdem lernt Ariane, wie sie eine gute Ally, also eine Verbündete gegen Rassismus sein kann.

Wo zeigt sich Rassismus im Alltag?

Rassismus ist überall versteckt und oft bemerkt man das als weiße Person gar nicht. Auf Fair Trade Produkten sind zum Beispiel oft People of Color abgebildet – aber meist in sehr einseitiger Darstellung, zum Beispiel als Arbeiter*innen auf dem Feld. Das ist problematisch und diskriminierend, vor allem wenn People of Color nur in solchen Situationen gezeigt werden. Auch bei anderen Alltagsgegenständen werden Schwarze Menschen und People of Color diskriminiert: Strumpfhosen oder Pflaster in dunkleren Tönen sind beispielsweise oft gar nicht oder nur schwer zu finden.

Die drei Ebenen von Rassismus

Schwarze Menschen und People of Color erfahren verschiedene Arten von Rassismus: individuellen, institutionellen und strukturellen Rassismus. Diese drei verschiedenen Ebenen sind dabei untrennbar und beeinflussen sich gegenseitig. Individueller Rassismus passiert auf der zwischenmenschlichen Ebene und beruht auf persönlichen Handlungen und Einstellungsmustern. Er zeigt sich zum Beispiel im menschlichen Miteinander im Restaurant oder in der U-Bahn. Racial Profiling gehört hingegen zu institutionellem Rassismus, der von Organisationen und Institutionen ausgeht – durch Traditionen, Gesetze, Verordnungen und Maßnahmen. Struktureller Rassismus zeigt sich beim insgesamt schlechteren Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen von Schwarzen Personen und People of Color, zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt, im Bildungssystem oder bei Bewerbungsgesprächen.

Was kann ich Rassismus entgegensetzen?

Das Wichtigste ist zu handeln, also sich aktiv am Diskurs über Rassismus zu beteiligen und sich klar gegen Rassismus zu positionieren. Wer inaktiv bleibt, seine Stimme nicht erhebt und nur zuhört und zuschaut, trägt dazu bei, dass Rassismus und rassistische Strukturen weiter bestehen. Außerdem ist es wichtig, die eigenen Gedankenmuster zu hinterfragen, offen für neue Gespräche zu sein und den eigenen Horizont stetig zu erweitern.

Mehr Informationen zu diskriminierungsfreier Bildung findet ihr unter folgendem Link:

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