(Die ursprüngliche Aufnahme erfolgte 1996 mit einer High8-Kamera. Beim digitalen Überspielen und anschließender Bearbeitung konnten die damalige Aufnahme-Qualität und das ursprüngliche Bildformat nicht den heutigen Standards angeglichen werden. Ein Original-Zeitdokument...)

Hier habe ich einen Film aus meinem Archiv hervorgezaubert, der die Rübelandbahn (Bahnstrecke Blankenburg (Harz) – Königshütte) in einer Zeit zeigt, wo man dem Reiseverkehr beim Sterben zusehen konnte. Leere Züge, alte Fahrzeuge (ich fand sie alle unglaublich großartig!) und Taktzeiten, die alles andere als attraktiv waren.

Die Rübelandbahn war und ist schon immer etwas Besonderes. 1886 fertiggestellt und ursprünglich bis hinauf nach Tanne führend. Hinzu kam ein Abzweig nach Drei Annen Hohne mit Anschluss zur Harzquer- und Brockenbahn. Aber wirklich erschaffen wurde sie, um die unglaublich großen Erz- und Kalklagerstätten um Rübeland, Hüttenrode und Elbingerode abzubauen und wirtschaftlich abtransportieren zu können. Zu Beginn setzte man der Steigungen wegen in den steilsten Abschnitten den Betrieb als Adhäsionsbahn (Zahnstangenbetrieb) um. Später wurde das für Deutschland ungewöhnliche Stromsystem von 25 Kilovolt (Frequenz 50 Hertz) eingeführt und entwickelte eigens für die Rübelandbahn spezielle E-Loks, die ich bereits in einem weiteren Film (im bitterkalten Winter) gezeigt habe:

   • Bahnstrecke Halberstadt - Blankenburg...  

Während der Güterverkehr bis in die heutige Zeit überlebt hat, war dem Personenverkehr kein ewiges Leben vergönnt. Das Sterben erfolgte auf Raten. Zuerst ereilte der Abschnitt Königshütte – Tanne, später Elbingerode – Königshütte das Schicksal der Abbestellung. Und schließlich setzte man auch dem verbliebenen Rest bis Elbingerode im Dezember 2005 ein jähes Ende.

Auch hier habe ich mehr als einmal im Innern der Wagen gefilmt. Vermutlich hätte jeweils auch ein kurzer Schwenk ausgereicht. Aber jede Ecke musste damals dokumentiert werden und ich erinnere mich gern. Wem es nicht zusagt, der möge einfach vorspulen. Immerhin war es mir möglich, dass ich eine 118er Diesellok in Aktion erleben konnte. Der versierte Bahnkenner wird zudem feststellen, dass es sich im Grunde um zwei separate Eisenbahnstrecken handelt. Da aber die Film-Fahrt in Halberstadt begann, wollte ich die interessanten Szenen von dort nicht vorenthalten.

Und noch eine Anmerkung zur Strecke: diesmal sind nicht alle Stationen unterwegs zu sehen und die Tour führte mich lediglich bis/ab Rübeland selbst.

Bitte einsteigen, die Türen schließen und Vorsicht bei der Ausfahrt des Zuges!