Bahnhof der Schmetterlinge
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 Published On Apr 11, 2024

Der stillgelegte Badische Rangierbahnhof in Basel ist ein einzigartiger Lebensraum.

Bei seinem Bau war er ein industrieller Fremdkörper auf der grünen Wiese. Während die Kulturlandschaft rund um ihn herum dem Wachstum der Stadt zum Opfer fiel, wurde der alte Bahnhof von der Natur zurückerobert.

Heute ist der stillgelegte Badische Rangierbahnhof einer der grössten und artenreichsten Trockenstandorte im Schweizer Mittelland, und diente als Rettungsanker für zahlreiche seltene Arten wie die Blauflüglige Ödlandschrecke, die Rheinische Flockenblume oder den Alexis-Bläuling.

Doch nun soll dieses Schutzgebiet mit einem grossen Containerterminal für Schiff, Schiene und Strasse überbaut werden, dem «Gateway Basel Nord». Das Gateway soll den Containerverkehr von der Strasse auf den Rhein und die Schiene verlagern. Er soll dazu beitragen, dass die Schweiz und Europa ihren Klimazielen näherkommen. Das Projekt steht exemplarisch für eine Vielzahl grosser Bauprojekte, die derzeit im Namen der Energiewende geplant sind.

«Bahnhof der Schmetterlinge» beleuchtet das Seilziehen um den alten Rangierbahnhof als Präzedenzfall für den Umgang mit der Energiewende und mit gefährdeten Lebensräumen. Er zeigt auf, dass Lebensräume und menschgemachte Infrastruktur erstaunlich ähnlich funktionieren: als dynamische Wegnetze, die engmaschig verwoben sein können, mit Ausweichmöglichkeiten und Reserven. Oder auch dünn, eingleisig, unstet und brüchig.

Ist ein Gebiet, das die Natur zurückerobert hat, weniger schützenswert als ein «natürlicher» Lebensraum? Und soll ein Schutzgebiet von nationaler Bedeutung überhaupt aufgehoben werden dürfen? Immer öfter werden bei grossen Infrastrukturprojekten Klimaschutz und Naturschutz gegeneinander ausgespielt. Der Film stellt den alten Bahnhof und das Infrastrukturprojekt, das dort geplant ist, in einen grösseren Zusammenhang mit den Konsumgewohnheiten und dem Verständnis von Natur und Kultur. Er lässt alle Beteiligten zu Wort kommen und gibt dabei erstmals auch den gefährdeten Arten auf dem Areal ein Gesicht und eine Stimme.

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