Sargassum - Alge des Jahres 2024
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
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 Published On Dec 19, 2023

Dr. Mar Fernández-Méndez und Dr. Miriam Philippi erforschen die freischwimmende Braunalge Sargassum (Golftang), die mit ihren Massenblüten den jährlich wiederkehrenden "großen atlantischen Sargassum-Gürtel" bildet und als die größte Algenblüte der Welt gilt, die sich von Westafrika bis zur Karibik erstreckt. Die beiden Sargassum-Arten, S. natans und S. fluitans, kommen ausschließlich als freischwimmende Algen vor, was sie zu einer Besonderheit unter den Großalgen macht. Die Algenforscher*innen der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben Sargassum deshalb zur Alge des Jahres 2024 gekürt.
Im offenen Ozean sind die natürlichen Sargassum-Bestände ein wichtiger Laich-, Brut- und Zufluchtsort für zahlreiche Fische, Schildkröten und andere Meerestiere, doch wenn sie an Land gespült werden, verursachen sie Probleme für die Küstenökosysteme, da sie den unter ihnen lebenden Organismen das Sonnenlicht entziehen und bei ihrer Zersetzung am Strand schädliche Gase entstehen.
Sargassum ist sehr effizient bei der Aufnahme von Kohlenstoff und benötigt für ein schnelles Wachstum vergleichsweise wenig Nährstoffe. Dies hat in jüngster Zeit ein wissenschaftliches und kommerzielles Interesse an den Potenzialen der Alge für Innovationen im Bereich der "blauen Bioökonomie" geweckt.
Die AWI-Forschungsgruppe unter Leitung von Dr. Fernández-Méndez untersucht die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe dieser Massenblüten und ihre Funktion als vielfältiger Lebensraum anhand von Probenahmen, Wachstumsexperimenten und Luftüberwachung mit Drohnen vor Ort in Mexiko und auf den karibischen Inseln von St. Vincent und den Grenadinen sowie durch Analysen und Modellierung im Labor in Bremerhaven. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung ist die Frage, wie die Algenbiomasse genutzt werden kann, um erdölbasierte Produkte zu ersetzen.

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