Urlaub kostet durch die Inflation immer mehr Geld. Viele Familien müssen sparen und können sich gar keine Reisen leisten. Dabei gibt es auch Beihilfen, die einen kleinen Urlaub möglich machen können, nur wissen viele gar nichts davon.

Raus aus dem Alltag und mit der Familie in den Ferien im Sommer in den Urlaub fahren – vielleicht sogar fliegen – der Traum vom Familienurlaub geht nicht für alle Eltern und Kinder in Erfüllung. Oft scheitert es an den Finanzen. Zum Beispiel für Sandra aus Leipzig: sie ist Mutter einer sechsjährigen Tochter, alleinerziehen und zu arm, um sich einen Urlaub leisten zu können. Mehr als ein verlängertes Wochenende in Deutschland ist meistens nicht möglich.

Sandra haben wir Anfang 2023 schon einmal mit exactly begleitet: Sie ist Verkäuferin auf einem Käsewagen in Leipzig und arbeitet zusätzlich im Callcenter. Insgesamt 30 Stunden in der Woche. Außerdem erhält sie Unterhalt, und Unterstützung vom Staat in Form von Kinderzuschlag und Wohngeld. Zum Leben reicht das Geld – für Reisen allerdings nicht.

Situationen wie die von Sandra kennen viele in Deutschland. Die europaweite Eurostat-Umfrage hat ergeben, dass rund 22 % der Deutschen es sich nicht leisten können, eine Woche in den Urlaub zu fahren. Unter Alleinerziehenden wie Sandra, liegt die Zahl sogar bei 42%.

Familien, die in Armut leben, ein niedriges Einkommen oder viele Kinder haben, und alleinerziehende Eltern haben also oft schlechte Bedingungen, sich die Kosten für einen Urlaub leisten zu können. Dafür gibt es in Deutschland in fast allen Bundesländern Programme zur Förderung. Eine Übersicht über die Situation in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen:

In Sachsen-Anhalt gibt es keine direkte Urlaubsförderung. Dafür aber ein Familienbildungsprojekt. Verreist werden darf 3-10 Tage innerhalb des Bundeslandes. Selbstzutragende Kosten pro Person liegen zwischen 20 und 30 Euro.
In Thüringen läuft von Juli bis Dezember 2023 das Sonderprogramm „Ferien für alle“. Hier werden bis zu 80% der Kosten für zwei bis sieben Tage gefördert. Allerdings nur in anerkannten Ferienstätten im Bundesland.
In Sachsen werden bis zu 9 Euro pro Person und Übernachtung gezahlt. Für mindestens 7 und maximal 14 Tage. Es werden Urlaube in ganz Deutschland gefördert.

Die alleinerziehende Sandra hat von der Urlaubsförderung noch nicht gehört. Auf Anfrage erfahren wir, dass tatsächlich in Sachsen nicht alle im Haushalt eingeplanten Fördergelder ausgegeben wurden. Zum Beispiel wurden 2022 von 600.000 Euro nur knapp 70% ausgezahlt.

Sandra gibt sich genügsam mit ihrer Situation. Einen Wunsch hat sie trotzdem: Irgendwann eine Reise nach Island.

Ein Film von Katharina Vorndran und Oliver Matthes.

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