Als 1994 die letzte Folge von Star Trek: The Next Generation ausgestrahlt wurde, hatten viele Fans Lust auf mehr. Warum also wurde die Serie eingestellt, bevor ihre Zeit gekommen schien?

Die Serie war nicht nur ein Riesenerfolg, sondern auch profitabler als die meisten Fernsehserien dieser Zeit. Trekkies verlangten nach Comics, Actionfiguren, Romanen und Videospielen...

...und so schien es eine seltsame Entscheidung zu sein, eine der beliebtesten und profitabelsten Fernsehserien einfach abzusetzen.

Doch noch war nicht alles verloren. Wie die New York Times im Juli 1994 über das Serienfinale berichtete, waren Franchises in Hollywood eine große Sache, und Paramount wollte sie auch nach dem Ende der Serie nicht aus den Augen verlieren. Als die Abenteuer von Jean-Luc Picard zu Ende gingen, lief gerade Star Trek: Deep Space Nine und Star Trek: Voyager stand kurz vor dem Start.

Die Schauspieler der Originalserie, allen voran William Shatner und Leonard Nimoy, waren immer noch dabei. Sie hatten bis 1991 in Spielfilmen mitgespielt, waren aber in die Jahre gekommen, und die jahrzehntealte Serie brauchte ständig frisches Blut, um sich über Wasser zu halten.

Im Jahr 1994 bestand die Besetzung von The Next Generation aus der jüngsten etablierten Crew der Serie. Deep Space Nine befand sich noch in der Aufbauphase und Paramount wollte die Filme mit einer vertrauten Besetzung drehen. Das bedeutete, die Schauspieler von Next Generation von ihren Fernsehverpflichtungen zu befreien. Der Spielfilm Star Trek: Generations feierte 1994, nur wenige Monate nach dem Ende der Serie, Premiere und übergab offiziell die Spielfilmrolle von Shatners James Kirk an Patrick Stewarts Jean-Luc Picard.

Noch im selben Film zerstörte die Besatzung der Enterprise-D ihr Raumschiff durch eine Explosion und beendete damit feierlich ihre Verbindung zur Kinoleinwand. Mit der neuen Enterprise-E spielten sie bis zu Star Trek: Nemesis im Jahr 2002 weiter in den Star Trek-Filmen mit. Trotz gelegentlicher Gastauftritte in der Serie kam es erst fast 20 Jahre später in der Serie Star Trek: Picard zu einem Wiedersehen mit den Darstellern von The Next Generation.

Ein weiterer, etwas obskurer Grund für die Einstellung von Next Generation hatte mit der Art und Weise zu tun, wie das Fernsehen in der Vor-Streaming-Ära funktionierte. Damals verkaufte Paramount die Serie direkt an lokale Fernsehsender, ein ungewöhnlicher Schritt, der sich als erfolgreich erwies. Die Sender, die die Serie kauften, waren verpflichtet, die Wiederholungsrechte zu erwerben und jede Folge bis zu sieben Mal auszustrahlen. Da die Anzahl der Episoden mit jeder Staffel zunahm, füllten die Sender, die Next Generation kauften, immer mehr ihrer begrenzten Sendeplätze mit alten Episoden, und es gab kein Netflix, dass es ihnen ermöglichte, all diese Inhalte ohne Sendezeitbeschränkungen auszustrahlen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Rentabilität bereits rückläufig. Da die Serien immer länger wurden, waren die Sender immer weniger bereit, viel Geld für neue Episoden zu bezahlen. In der Zwischenzeit hatten die Hauptdarsteller einer lang laufenden Serie traditionell regelmäßige Gehaltserhöhungen in ihren Verträgen, und Next Generation war keine Ausnahme. Die Schauspieler bekamen mehr Geld, während die Serie selbst weniger Geld einspielte.

Bis heute ist Star Trek: The Next Generation für viele Star Trek-Fans ein Meilenstein. Die Serie genießt ein gesundes zweites Leben im Streaming und in der Syndication, wo sie weiterhin von denjenigen geschätzt wird, deren Träume kühn dorthin gehen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist. Und obwohl sie mit einigen ungelösten Handlungssträngen endete...

... werden viele davon in Star Trek: Picard aufgelöst, und die meisten Fans sind sich einig, dass die Serie zum richtigen Zeitpunkt endete.

Hier der ganze Artikel (auf Englisch): https://www.looper.com/1309342/why-st...