Spannende Flugzeug-Tragflächenkonzepte
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 Published On Mar 7, 2020

Spannende Flugzeug-Tragflächenkonzepte

Es gibt neben den bekannten Flugzeugflügeltypen noch viele andere Konzepte. Vielleicht nicht so wie beim Star Wars „X-Wing“... Aber manche Ideen sehen so anders aus, dass man sich fragt, ob man damit wirklich abheben kann.

Die Grumman X-29 mit den nach vorne geschwungenen Flügeln und den Canard-Steuerflächen ist... eine „mutige Innovation“... wenn man das überhaupt so nennen kann. Sie wurde während des Höhepunkts des Kalten Krieges von den "Men in Black" oder eher der Defense Advanced Research Projects Agency, DARPA, kreiert. Die NASA und Grumman hatten ihre Finger mit im Spiel der US-Luftwaffe. Als Teil eines Raumfahrt-Programms 1984 erstmals in der Luft, sollte das der ultimative Kampfjet werden. Aber es ist das aerodynamisch instabilste Flugzeug, das je gebaut wurde. Ohne einen digitalen Flugcomputer, der 40 Mal pro Sekunde Korrekturen an der Flugbahn vornahm, war es unmöglich zu fliegen! Die Ingenieure waren sich alle einig, dass das Flugzeug abstürzen würde, wenn alle drei redundanten Flugcomputer, welche von drei analogen Computern unterstützt wurden, ausfallen würden. Der Jet wäre um den Piloten herum in 1000 Teile zerbrochen, bevor er hätte aussteigen können! Viele denken jetzt vielleicht: "Wer zur Hölle hat vorgeschlagen die Flügel umzudrehen???“ Aber das hat man sich von dem alten deutschen Bomber Junkers Ju 287 abgeguckt. 1944 war der Prototyp bei seinem ersten Flug erfolgreicher. Die X-29 wird von einem General Electric F404 Turbofan angetrieben, welcher 16.000 Pfund-Fuß Schub erzeugt. Das bringt Höchstgeschwindigkeiten von Mach 1,8 oder 2.222 Km/h.


Aber dies ist nicht der einzige Flugzeugentwurf mit negativ gepfeilten Tragflächen. Die Sukhoi Su-47 Berkut war ein experimenteller Überschalljäger, der Anfang der 90er Jahre von Sukhoi entwickelt wurde. Die Flügelkonstruktion verlieh dem Flugzeug eine ausgezeichnete Wendigkeit und Manövrierfähigkeit. Aber das Flugzeug hat es nie in die Produktion geschafft. Das einzige Exemplar diente zur Demonstration fortschrittlicher Technologien, die letzten Endes in Kampfjets der 4. Generation wie dem Su-35BM und sogar in der aktuellen 5. Generation, wie dem Sukhoi Su-57, verbaut wurden. Ursprünglich hieß sie S-37, bis sie 2002 zum Testflugzeug wurde. Sie hat ein Tandem-Triple-Layout mit Canards vor den Flügeln und Leitwerken. Zwei Heckausleger von ungleicher Länge gabs außerhalb der Auslassdüsen. Ein interessantes Design: der kürzere Ausleger auf der linken Seite beherbergt ein nach hinten gerichtetes Radar, und der längere Ausleger einen Bremsfallschirm. Die Su-47 ist bei Unterschallgeschwindigkeit extrem wendig, weil sie ihren Anstellwinkel und damit die Flugbahn schnell ändern kann und behält diese Manövrierfähigkeit im Überschallflug bei. Die Flügelform erzeugt jedoch andere Luftverwirbelungen, was die Belastung erhöht. Daher muss sie so konstruiert sein, dass sie dem Druck flexibel nachgibt: Verbundstoff-Flügel sind die Lösung. Angetrieben von zwei D-30F-11-Turbojet-Triebwerken, hat die Sukhoi Su-47 eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,6. Kaum langsamer als die X-29.

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