Zwischen Liebe, Neid und Hass: RB Leipzig spaltet die Bundesliga. Die Kritik: RB macht Fußball zum Geschäft. Aus dem Hass wurde Gewalt: 2017 wurden RB-Fans vor einem Spiel gegen den BVB in Dortmund Opfer von Gewalt. Wie ist es heute?

Der Verein RB Leipzig polarisiert, seit es ihn gibt. In seiner Heimatstadt freuen sich viele 2016 über den ersten ostdeutschen Club in der Bundesliga seit 2009, er lockt Familien ins Stadion und alle Fans sind friedlich. Doch zu welchem Preis? Es floss viel Geld – einige hundert Millionen Euro, vor allem von Red Bull. Der Getränkehersteller aus Österreich hat den Verein 2009 gegründet, man könnte auch sagen: Gekauft. An dem großen Einfluss des Sponsoren Red Bull sieht ein Großteil der anderen Fans und Vereine ein Problem. Sport als reines Marketinginstrument eines Großkonzerns statt Teilhabe vieler ehrenamtlicher Vereinsmitglieder.

Dabei ist RB Leipzig nicht der einzige Verein, dessen Erfolg durch mächtige Geldgeber möglich wurde. Ein Überblick: Eine der ältesten Formen des Sponsorings sind die Werkselfen. Also Clubs, die aus dem Betriebssport von Firmen hervorgegangen sind. Die Spieler der Mannschaft waren also gleichzeitig Mitarbeiter, die Vereine waren so Teil der Unternehmen.

Das bekannteste Beispiel dafür ist “Bayer Leverkusen”, benannt nach dem weltweiten Pharmakonzern Bayer. Und auch der VfL Wolfsburg verdankt seinen Erfolg einem Hauptsponsor, dem zweitgrößten Automobilkonzern der Welt: VW. Das Modell hinter TSG Hoffenheim ist so ähnlich wie das von RB. Dietmar Hopp, der Mitgründer des milliardenschweren Softwarekonzerns SAP, hat den Verein zwischen 1990 und 2008 mit so viel Geld unterstützt, dass er von der Kreisliga bis in die Bundesliga aufsteigen konnte. Aber auch andere Vereine haben Sponsoren, von Eintracht Frankfurt über VfB Stuttgart, FC Schalke 04 aus Gelsenkirchen bis hin zum FC Bayern München.

Um ihrem Lieblings-Team beim Spielen zuzusehen, sind wir mit einer RB-Fanfamilie mit dem Bus zu einem Auswärtsspiel gegen den BVB mitgefahren, wieder nach Dortmund. Dort kommt es zwar nicht zu Gewalt gegen RB-Fans, dafür aber gegen unser Kamerateam.Der größte Wunsch der Fan-Familie für die neue Saison: Als erster Verein zum dritten Mal in Folge den DFB-Pokal gewinnen. Ihren Fanclub haben sie gerade als Verein eintragen lassen. Und um mit noch mehr Leuten zu den Auswärtsspielen fahren zu können, haben sie ihren Fuhrpark um einen 9-Sitzer erweitert.

Außerdem haben wir den Rapper M.I.K.I getroffen, er ist großer Borussia Dortmund Fan und inszeniert sich auf YouTube RB Leipzig gegenüber als Hater: Sein Song „ANTI RB (In der Sache vereint)“ ist ein provokanter Rap-Disstrack voller Beleidigungen und Szenen, die Gewalt beinhalten.

Wie kommt RB Leipzig allgemein in der Fußball-Welt in Deutschland an? Bei einer repräsentativen Befragung deutscher Fußballfans, welchen Verein der Bundesliga sie am meisten mögen, landete RB Leipzig auf Platz drei. Beliebter waren nur der BVB und Bayern München. In einer anderen Umfrage, in der es um die meistgehassten Vereine geht, landete RB Leipzig auf Platz zwei direkt hinter dem FC Bayern.

Ein Film von Milan Schnieder, Matthias Engel und Carmen Salas.

00:00 Intro
00:59 Familie Arndt brennt für den RB Leipzig
02:44 Rapper M.I.K.I disst RB in seinen Songs auf YouTube
07:16 Wie funktioniert Sponsoring im Fußball?
08:34 Die Geschichte von RB Leipzig
09:32 Rapper M.I.K.I tritt vor BVB-Fans auf
11:01 Ankunft der Fan-Familie Arndt beim Auswärtsspiel in Dortmund
14:08 Hebelt Red Bull die 50+1 Regel der DFL aus?
14:58 Die aktive Fanszene von Eintracht Frankfurt: RB stößt auf Ablehnung
17:35 Interview mit Ulrich Wolter, Vorstand RB Leipzig
19:30 Sportökonom Henning Zülch
21:26 Angriff auf exactly-Kamerateam
24:26 Experte für Sportmarketing Prof. Sören Bär, Uni Bayreuth
26:07 RB Leipzig ist beliebt und unbeliebt
27:08 Fan-Familie Arndt zuhause in Querfurt, Sachsen-Anhalt
30:02 Fazit

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