Eine XXL Familie mit 8 Kindern
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 Published On Jan 14, 2014

Eine Großfamilie besteht aus einer größeren Gruppe von über mehrere Generationen hinweg verwandten Personen. Bei Großfamilien mit mehr als drei Nachkommen (Mehrkindfamilien) spricht man auch von einer erhöhten Kohortenfertilität. (Siehe auch Fertilitätsrate = zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer und Nettoreproduktionsrate im internationalen Vergleich.)Bereits zwei Generationen können eine Großfamilie bilden, wenn z. B. verwandte Paare eine größere Anzahl Kinder erziehen. Schon bei (z. B.) drei verschwägerten Paaren können so 20 bis 30 Nichten und Neffen einen großen Familienverbund darstellen, der bei nahe benachbarten Wohnungen bereits vielfältige gruppendynamische Beziehungen innerhalb der Familie ermöglicht.
Dies können die Eltern mit ihren Kindern und Kindeskindern sein sowie Onkel, Tanten oder andere Verwandte. Früher wurde vielfach auch das Gesinde dazu gerechnet. Die Familien-Mitglieder lebten meist gemeinsam in einem Haus oder einer Siedlung und bildeten eine wirtschaftliche Einheit, die z. B. in gemeinsamer Landwirtschaft oder einem Handwerk besteht.
Im engeren Sinn einer relativ eng beieinander wohnenden Familie wurde die „multilokale Mehrgenerationen-Familie" untersucht und anhand der Daten des Familiensurveys von 1988 festgestellt, dass „die Zahl der mehr als zwei Generationen umfassenden Familienverbände von knapp 5 % in Einzelhaushalten auf rund 20 % aller Familienkonstellationen anwächst, wenn man die Haushalte fiktiv auf die Nachbarschaft erweitert".[1]
Zum „Verschwinden" der kinderreichen Familien trug in den Industrieländern vor allem die Familienplanung durch die Anti-Baby-Pille seit den 1970er Jahren bei. Dies ist dort in der Bevölkerungsstatistik klar durch den Pillenknick genannten Einschnitt in der Geburtenkurve sichtbar. In weniger entwickelten Gesellschaften sind Großfamilien zum Überleben der meisten Mitglieder unerlässlich, wenn Frauen/Mütter bei der Geburt eines Kindes sterben können (Prozentsatz der Müttersterblichkeit in der Demographie/Geburtshilfe).
In den Industrieländern spielen Großfamilien durchaus noch eine Rolle in allen Schichten, obgleich eine deutliche Anhäufung in der prozentual gering vertretenen Oberschicht und unter Personen ohne Schulabschluss[2] festzustellen ist. Dieses vermutete Phänomen ist einer soziologischen Analyse nicht leicht zugänglich, so dass Großfamilien als „verschwunden" erscheinen. Hingegen sind sie in armen Ländern stärker verbreitet. Das hat vor allem mit der dortigen Art der Familienplanung, der vorwiegend agrarischen Wirtschaftsstruktur und einem weitgehend fehlenden Sozialsystem zu tun, so dass Kinder die „Pensionsvorsorge" der Eltern sind (vgl. dazu Familie (Soziologie)).
In Gesellschaften, welche die Polygamie zulassen, könnten die Familienverbände nochmals deutlich größer ausfallen. So gilt als die größte Familie der Welt die Familie des Inders Ziona Chana, der im Jahre 2011 mit 39 Ehefrauen, 94 Kindern, 14 Schwiegertöchtern und 33 Enkelkindern zusammenlebte. Chana ist Führer einer christlichen Sekte.[3]
Nach dem Mikrozensus 2005 leben in Deutschland noch ein Prozent nach dem klassischen Familienbild zusammen: Ein Haus mit Eltern, Kindern, Opa und Oma sowie in seltenen Fällen auch Urgroßeltern.

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