Der Erste Weltkrieg und der Humor in der Heimat
Peter Milger Peter Milger
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 Published On Feb 3, 2014

100 Jahre Erster Weltkrieg. Kriegs-Propaganda:"IN DER HEIMAT, ein Kriegsbilder-Album" verherrlicht und verniedlicht den 1. Weltkrieg im Jahr 1916, nachdem schon Hunderttauende von den Befehlshabenden beider Seiten geopfert worden waren. Das Werk spiegelt die deutsche Variante der Kriegsversessenheit wieder, und damit die Geistesverfassung der deutschen Eliten - Militäradel, Klerus, Lehrerschaft, Künstler und breite Kreise des Bürgertums. Sie hatten die Jugend dahingehend indoktriniert, den Tod für das Vaterland für wünschenswert zu halten, und Tapferkeit sowie Opferbereitschaft für höchste Tugenden. FRIEDEN wurde zum FAULEN FRIEDEN, der KRIEG als Heil- und Stärkebad für die Seele. Das VATERLAND wurde zusammen mit dem KAISER und GOTT zu einer Dreieinigkeit verklärt, die VATERLANDSLIEBE nahm religiöse Züge an. Das war vor dem Krieg, als der nur in der Vorstellung existierte, und zwar in einer überholten, nämlich der vorindustriellen Form. Die beiden Kaiser, Franz Joseph und Wilhelm II. hatten 1914 davon gesprochen, sie müssten nun das SCHWERT erheben. 1916 hatten die Tötungsmaschinen aber Hunderttausende zerstückelt, zersiebt, vergast. Heldentum war schon erforderlich, um eine Blick über den Grabenrand werfen. Die ersten, die beim Sturmangriff die Stellung verlassen mussten, begingen quasi Selbstmord. Das war alles bekannt, das stand durchaus in den Zeitungen. In der Heimat stiegen die Preise, vieles wurde knapp, aber der Patriotismus feierte weiter bis ins Fröhliche reichende Urstände. Für die Hohenpriester des Kultes existierte der Krieg nur einer zynisch verklärten Seinsweise. Das zeigen die Bilder dieses Machwerks gemalt und getextet aus der Sicht der Oberschicht. Die Frauen aus besseren Kreisen nach der neusten Mode (Damenmode und Herrenmode, Jugendstil, Gründerzeit) elegant bekleidet, einfache Frauen in Schürzen. Die Offiziere in Ausgehuniform, schlank, drahtig, schmale, edle Gesichtszüge. Die Mannschaften in Feldbraun, breite, einfältige Gesichter. Die Dialoge sollen witzig oder romantisch oder beides sein. Sie vermischen sprachlich private Begriffe mit militärischen. Die Gesinnung das Buch offenbart, könnte füglich als Dolchstoß bezeichnet werden, sie hat den Krieg ermöglicht und verlängert. Diesbezüglich ist es sinnvoll, von .Kriegsschuld zu reden.

Das Video (Doku) macht die Verklärung rückgängig: Mit Aufnahmen aus dem Krieg, Schlachtfelderf, Trommelfeuer, Gasnagriffe, Schlamm Zerstörungen, Ruinen, Tote, Verwundete. Peter Milger, www.milger.da

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