Dvořák: Violinkonzert a-Moll / Pietari Inkinen / Josef Spaček / DRP
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 Published On Feb 14, 2022

Antonín Dvořák ∙ Violinkonzert a-Moll op. 53

00:24 - Allegro ma non troppo
11:44 - Adagio ma non troppo
22:04 - Finale. Allegro giocoso ma non troppo

Deutsche Radio Philharmonie
Pietari Inkinen, Dirigent
Josef Spaček, Violine

Congresshalle Saarbrücken ∙ Sonntag, 12. Dezember 2021

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„Recht originell, kantilenenreich und für gute Geiger“

Das Violinkonzert in a-Moll schrieb Antonín Dvořák auf eine Anregung durch seinen Verleger Simrock: Wollen Sie mir ein Violinkonzert schreiben? Recht originell, kantilenenreich und für gute Geiger? Bitte ein Wort! Der Komponist hatte in seiner Zeit während und nach des Studiums seinen Lebensunterhalt als Streicher bestritten und war so mit dem Instrument vertraut. Im selben Jahr lernte er den damaligen Star-Geiger und Direktor der Berliner Musikhochschule Joseph Joachim kennen, und schnell verband die beiden Musiker eine Freundschaft. Dvořák schickte Joachim eine erste Fassung des Violinkonzerts, welcher umfassende Änderungsvorschläge im Bereich des formalen Aufbaus und der Instrumentaltechnik anmerkte. Daraufhin arbeitete der Komponist das Werk um und schrieb an seinen Verleger, er habe das ganze Concert umgearbeitet, nicht einen einzigen Takt habe ich behalten. Die neue Fassung schickte er ebenfalls an Joachim, der ihm allerdings erst 1882 darauf antwortete. Wieder hatte er verschiedene Anmerkungen, was die Instrumentation anging. Zudem kürzte er das Werk. Bei der nichtöffentlichen Uraufführung an der Berliner Musikhochschule stand Joachim dann selbst als Solist auf dem Podium. Die erste öffentliche Aufführung fand in Wien mit dem Orchester des Prager Nationaltheaters mit František Ondříček an der Violine statt und wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Hier wurde der Grundstein für einen Siegeszug gelegt, der bis heute anhält: Dvořáks Violinkonzert wird in einem Atemzug mit denen Schumanns, Mendelssohns, Brahms und Tschaikowskis als eines der bedeutendsten des 19. Jahrhunderts genannt. Formal gestaltete Dvořák das Werk ungewöhnlich: So ist der erste Satz Sonatensatz und Rondo zugleich. Das Hauptthema ist klar slawischen Ursprungs, wobei das Seitenthema kantabel kontrastiert. In der Durchführung werden die Themen nach der Variationstechnik verarbeitet bevor es atacca in das Adagio geht. Dieses kontrastiert die Stimmung im ersten Satz durch einen melancholischen Ton. Formal nimmt Dvořák das Konzept des ersten Satzes im Finalsatz wieder auf und übernimmt im Hauptthema die stark synkopierten Rhythmen des slawischen Furiants.

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