Bei einem KAFKA-Film ist durchaus zu befürchten, dass man zu „kafkaesker“ Stilisierung neigt - was das auch immer das bedeuten mag...
Und es ist diesem Film besonders anzurechnen: Nichts davon! Und dennoch immer eine angemessene und vorzüglich durchkomponierte Bildsprache.

Es ist die Wahrhaftigkeit dieser anrührenden letzten, kurzen und ganz großen Liebe eines der wichtigsten Schriftstellers des 20. Jahrhunderts, die hier ohne jedes Kafka-Klischee auskommt.
Keine Frage, dass für einen Film über so außerordentliche Persönlichkeiten die Besetzung von enormer Bedeutung ist. Und es ist die perfekte Besetzung geworden, die sich nie in einem Strudel von Schwermut und Tiefsinn verliert, sondern der die exakt recherchierte Lebensfreude der jungen Liebenden wichtig ist: Sabin Tambrea (LUDWIG II, 2012) spielt Franz Kafka und Henriette Confurius (DAS KALTE HERZ, 2016) seine selbstbewusste Partnerin Dora Diamant.

Inszeniert hat den Film Georg Maas (ZWEI LEBEN, 2012) gemeinsam mit der großartigen Kamerafrau Judith Kaufmann (CORSAGE, 2022) im Regieteam.

Nach Kafkas frühem Tod musste die politisch aktive Antifaschistin Dora, als die Nazis die Macht übernahmen, emigrieren. Kafkas Werk wurde zudem als Erzeugnis „schädlichen und unerwünschten Schriftguts“ verbrannt. Dennoch war die kurze Zeit, die Franz Kafka und Dora Diamant miteinander hatten, durchaus keine triste und freudlose Phase.
Schon deshalb lohnt es sich, diesen Film anzusehen.


Die Herrlichkeit des Lebens", Regie: Georg Maas, Judith Kaufmann
Der Film startet am 14. März 2024 in den Kinos.
Im Verleih von @MajesticFilmverleih