Nach 4:0-Sieg gegen VfB: Pavlovic-Verletzung trübt Bayern-Stimmung | München - Stuttgart 4:0

Der FC Bayern München ist nach einer zähen ersten Hälfte über den VfB Stuttgart hinweggefegt. Harry Kane hat seine jüngste Torflaute mit einem Hattrick eindrucksvoll beendet, jedoch bangen die Münchner nach dem 4:0 um Aleksandar Pavlovic, der sich mutmaßlich schwer an der Schulter verletzt hat.

Etwas durchaus Ungewöhnliches ereignete sich bei diesem Topspiel direkt vor Spielbeginng: Bayern-Coach Vincent Kompany nämlich entschied sich im Vergleich zum 3:3 in Frankfurt von vor der Länderspielpause zu keinem personellen Wechsel - auch weil Musiala weiterhin mit Hüftgelenksbeschwerden passen musste. Zwei Spiele mit derselben FCB-Aufstellung hatte es im gesamten Jahr 2024 nicht gegeben. Bedeutete im Klartext: In der Spitze durfte erneut Müller an der Seite von Kane ran, vor der Abwehr das Duo Kimmich/Pavlovic.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß reagierte derweil anders auf das jüngste 1:1 gegen Hoffenheim - mit vier Veränderungen: Demirovic, Rieder, Vagnoman und Hendricks durften anstelle von Touré, Millot, Mittelstädt und Chase (allesamt auf der Bank) ran. Führich (Muskelfaserriss) oder auch Zagadou (Außenbandverletzung im Knie) fehlten weiter, während Hendricks' Einsatz zugleich dessen Startelfdebüt in der Bundesliga darstellte.

Zusammen mit seinen Nebenmännern wie Chabot oder Keeper Nübel war Hendricks dann auch direkt gefordert, weil der heimische FC Bayern ab Minute 1 immensen Druck entfachte, hoch presste und schnell zu Abschlüssen kam.

Kane und Olise entscheiden sich gegen den eigenen Abschluss
Los ging es schon in der 3. Minute mit einem durchaus gefährlichen Versuch von Gnabry, der rechts am Tor vorbeirauschte. Kurz darauf meldeten sich aber auch schon die phasenweise selbst drückenden und mutigen Schwaben mit Undav an - links vorbei (4.).
Nach einer Verletzungsunterbrechung - Pavlovic war auf die Schulter gefallen und musste durch Joao Palhinha ersetzt werden (9.) - nahm jedoch der Münchner Druck zu. Kane entschied sich aus aussichtsreicher Lage aber gegen den eigenen Schuss und für den ungenauen Querpass in Richtung des einlaufenden Gnabry (11.).

18 Minuten später - dieses Samstagabendspiel flachte aus neutraler Sicht fortan mehr und mehr ab - entschied sich auch Olise nach herausragendem Dribbling falsch. Er traute sich keinen Schlenzer zu, sondern nur den letztlich schlechten Kurzpass zu Gnabry. Zudem verpasste Kane aus schwieriger Lage noch via Kopfball (31.).

Kurzum: Auch wenn der Rekordmeister insgesamt den Ton angab, offensiv besser war und Schwächen auf der Stuttgarter linken Seite ausnutzte, fehlte es dem Gastgeber an zündenden Ideen. Die Folge war ein 0:0 zur Pause.

Vagnoman muss sich ärgern
Nach Wiederbeginn ergab sich dann direkt für den seit geraumer Zeit torlosen Kane die Chance aufs 1:0, einen Querpass von Gnabry konnte der Engländer jedoch nicht richtig erreichen (51.). Und auch gegenüberliegend wollte der Treffer nicht fallen, als sich Demirovic aus schwieriger Lage und Vagnoman aus dem Rückraum via überhastetem Abschluss zeigten (54.). Ein Fehlschuss mit Folgen ...
1, 2, 3: Kane plötzlich überall
Denn im Nachgang rissen die Münchner das Zepter komplett an sich, dominierten total und kamen in der 57. Minute zum 1:0. Kane, der Ende September und den ganzen Oktober über auch im englischen Nationalmannschaftstrikot nicht genetzt hatte, durchbrach seine Flaute. Nach Vorlage von Kimmich fasste sich der Routinier aus über 25 Metern ein Herz und ließ den Ball flach ins linke untere Eck zischen. Da kam VfB-Keeper Nübel nicht mehr richtig ran.

Und nachdem der FCB-Torgarant sowie Joao Palhinha an starken Nübel-Aktionen verzweifelt waren, ließ Kane schon das 2:0 folgen. Dieses Mal vollstreckte der 31-Jährige nach feiner Hackenvorlage von Müller zum 2:0 (61.), ehe er nach einem geblockten Abschluss von Joao Palhinha goldrichtig stand und auch noch den Hattrick zum 3:0 einstrich (80.).

Dazwischen wären über Laimer (76.) und erneut Kane (77.) sogar noch mehr Treffer möglich gewesen, auch weil von der schwäbischen Offensive gar nichts mehr in Richtung Neuer kam. Den Schlusspunkt zum 4:0, was letztlich auch in der Höhe in Ordnung war, besorgte noch Joker Coman nach einer weiteren Müller-Vorlage (89.).

Der FC Bayern setzte sich mit diesem Sieg nach eindrucksvoller zweiter Hälfte wieder auf Rang 1 vor den punktgleichen Leipzigern (2:0 in Mainz) und darf sich nun in der Champions League auf die Reise zum FC Barcelona und zum ehemaligen Erfolgstrainer Hansi Flick freuen. Anstoß am Mittwoch ist um 21 Uhr.