AFD PARTEITAG IN ESSEN: Tino Chruppala will "irgendwann auch deutschlandweit stärkste Kraft" sein
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 Published On Jul 1, 2024

AFD PARTEITAG IN ESSEN: Tino Chruppala will "irgendwann auch deutschlandweit stärkste Kraft" sein

Zum Abschluss des zweitägigen Parteitags in Essen hat der wiedergewählte AfD-Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla einen Wahlsieg seiner Partei im Bund als Ziel ausgegeben. Ziel sei, "irgendwann auch deutschlandweit stärkste Kraft" zu werden, sagte Chrupalla am Sonntag unter großem Applaus im Saal. Er dankte zugleich den Delegierten für die "Disziplin" bei dem Parteitag, der ihn und Ko-Parteichefin Alice Weidel mit starken Ergebnissen im Amt bestätigt und damit vor den Wahlkämpfen im Osten innerparteilich gestärkt hatte.

Die Delegierten demonstrierten bei der zweitägigen Veranstaltung weitgehend Einigkeit. Bei seiner Wiederwahl erhielt Chrupalla am Samstag 82,7 Prozent der Delegiertenstimmen, Weidel 79,8 Prozent, Gegenkandidaten gab es nicht. Chrupalla betonte, damit habe der Parteitag "Kontinuität und Verlässlichkeit" gewählt. Ein Antrag auf Einführung einer Einzelspitze fiel bei den Delegierten durch, ein Antrag auf Einsetzung eines Generalsekretärs wurde am Sonntag vertagt.

Die Ergebnisse beendeten vorerst Spekulationen im Vorfeld, wonach die Delegierten Chrupalla schwächen könnten, um langfristig Weidel als alleinige Parteichefin zu etablieren. Chrupalla selbst zeigte sich vom Ergebnis "überwältigt" - beim Parteitag vor zwei Jahren im sächsischen Riesa hatte er 53 Prozent erhalten, Weidel 67 Prozent. Weidel wertete das Ergebnis für ihren Ko-Vorsitzenden als "Ausdruck eines Solidarisierungseffekts": "Es wurde eine Kampagne gegen ihn gefahren – jetzt ist er gestärkt."

Beide Vorsitzenden zeigten sich einig, dass das Wahlergebnis keine Vorentscheidung über eine mögliche Kanzlerkandidatur ist. Darüber werde bei einem Parteitag im März 2025 entschieden, sagte Weidel.

Das Spitzen-Duo gab sich betont harmonisch: Chrupalla titulierte seine Kollegin als "meine geliebte (...) Ko-Sprecherin Alice", Weidel sprach ihrerseits von "meinem geliebten Tino Chrupalla". Im Amt der Vizeparteichefs wurden Stephan Brandner (knapp 91 Prozent) und Peter Boehringer (85,3 Prozent) bestätigt. Neu hinzu kam Kay Gottschalk, der sich in einer Kampfkandidatur mit 62 Prozent durchsetzte.

In seiner Grundsatzrede am Samstag sagte Chrupalla, in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo im September Landtagswahlen anstehen, solle für die AfD "die Sonne der Regierungsverantwortung aufgehen". "Wir wollen regieren - erst im Osten, dann im Westen, dann im Bund."

Weidel setzte sich zum Ziel, "diese unsäglichen Brandmauern abzureißen", mit denen sich andere Parteien von der AfD abgrenzten. Sie räumte allerdings ein, dass eine Regierungsbeteiligung im Bund nach der Wahl 2025 "ziemlich unwahrscheinlich" sei.

Thüringens Landeschef Björn Höcke erneuerte in einem Fernsehinterview sein Koalitionsangebot an die CDU. Er rechnet mit rund 30 bis 35 Prozent bei der Landtagswahl. "So eine Größe kann man nicht mehr ignorieren, wenn man sich nicht an der Demokratie vergehen will", sagte er bei Phoenix.

Streitigkeiten, die der skandalüberschattete Europawahlkampf um die Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron hatte offenbar werden lassen, trug die AfD in Essen kaum offen aus. Erst am Sonntag gab es auch Stimmen der Zwietracht, als vor allem parteiinterne Satzungsfragen im Mittelpunkt standen. 

Nur eine kurze Debatte gab es um die Schaffung eines Generalsekretärs-Amts, mit dem die Parteiarbeit professionalisiert werden soll. Die Parteispitze hatte bereits Zustimmung signalisiert. Die Entscheidung wurde aber zur weiteren Beratung vertagt. Zuvor war der Antrag dahingehend verändert worden, dass die Einsetzung eines Generalsekretärs auch bei einer Doppelspitze möglich ist.

Nach dem Europawahlkampf schlug die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei auch Töne der Selbstkritik an. Chrupalla sagte, die Partei müsse sich mehr um die Qualität ihrer Wahlkandidaten kümmern. "Durch unvorsichtiges und unprofessionelles Verhalten haben manche auch unnötige Angriffsfläche geboten", sagte er - ohne Krah und Bystron namentlich zu nennen.

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