Verdauung: 100 Stunden von oben bis unten! - Frage trifft Antwort | planet schule
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 Published On Oct 15, 2023

Unser Körper kann Nährstoffe wie Eiweiße, Kohlehydrate und Fette nicht direkt aufnehmen. Deshalb zerlegt unser Verdauungssystem sie im Zusammenspiel verschiedener Organe in ihre Bestandteile, um sie dem Körper als Energie zur Verfügung zu stellen.

💬 Das Verdauungssystem
Das Verdauungssystem ist - vom Mund über die Speiseröhre, den Magen und Darm bis zum Rektum - eine funktionale Einheit. Es umfasst alle Organe, die der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem Weitertransport der Nahrung dienen, um diese zu verdauen. Verschiedene mechanische und chemische Prozesse ergänzen sich schrittweise, um das Essen in seine Bestandteile zu zerlegen und die darin enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu machen. Da der Körper diese Nährstoffe in ihrer ursprünglichen Form nicht absorbieren kann, spalten Enzyme Eiweiße in einzelne Aminosäuren, Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) in Einfachzucker und Fette in Fettsäuren. So kann der Darm sie aufnehmen und dem Körper als Bausteine und Energiequelle zur Verfügung stellen. Neben dem Gastrointestinal- oder Magen-Darm-Trakt gehören auch die Leber und die Bauchspeicheldrüse zum Verdauungsapparat. Die Leber steuert Galle und damit die, für die Verdauung der Fette notwendige Gallensäure bei; die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert neben Enzymen auch ein Sekret, das den sauren Magensaft neutralisiert, der sonst die Darmschleimhaut angreifen würde. Die Verdauung dauert mehrere Stunden, ist aber auch abhängig davon, was und wie viel wir zu uns genommen haben. Bis die Verdauung endgültig abgeschlossen ist und Unverwertbares über den Stuhlgang entsorgt wird, können bis zu 100 Stunden vergehen.

💬 Mund und Speiseröhre
Im Mund wird die Nahrung durch Kauen mechanisch zerkleinert und mit Speichel vermischt. Pro Tag schütten Drüsen bis zu 1,5 Liter Speichel aus; dieses sprichwörtliche „Wasser, das uns im Munde zusammenläuft“, macht den Speisebrei nicht nur geschmeidig, sondern enthält auch wichtige Enzyme wie z. B. Amylase. Die Zunge presst den Speisebrei gegen den Gaumen, was den Schluckreflex auslöst. Während das Gaumensegel verhindert, dass Essen in den Nasen-Rachen-Raum gelangt, verschließt der Kehlkopfdeckel den Eingang zur Luftröhre, damit das Essen nicht "in den falschen Hals gerät". Durch die Speiseröhre, einen etwa 25 bis 30 Zentimeter langen, muskulösen Schlauch, wird die Nahrung mit wellenförmigen Bewegungen in wenigen Sekunden in den Magen gepresst. Das ist ein aktiver Vorgang, weshalb das Schlucken auch im Liegen oder im Handstand möglich ist.

💬 Der Magen
Der größte Teil des Verdauungsapparats ist der Magen-Darm-Trakt. In einer Reihe von mechanischen und biochemischen Prozessen, an denen verschiedene Organe beteiligt sind, speichert, verdaut und resorbiert er die Nahrung. Solange der Magen, der ein Fassungsvermögen von etwa 1,5 bis 2 Litern hat, leer ist, liegen seine Muskelwände dicht aufeinander. Füllt er sich, passt er sich der aufgenommenen Menge an. Im Magen werden die Speisen gesammelt, weiter zerkleinert, mit Verdauungssäften durchmengt und homogenisiert. Eine wichtige Rolle spielt dabei der salzsäure- und enzymhaltige Magensaft. Rund zwei Liter dieser Magensäure produziert der Körper täglich. Die Salzsäure tötet Bakterien ab und öffnet Proteine, damit das Enzym Pepsin sie weiter abbauen kann.

💬 Dünn- und Dickdarm
💡 Mehr über den Dünn- und Dickdarm gibt es hier: https://www.planet-schule.de/schwerpu...

💬 Mastdarm und Ausscheidung
Im Mastdarm findet keine Verdauung mehr statt, aber dem Kot wird noch einmal Flüssigkeit entzogen, bevor er über den Anus ausgeschieden wird. Seine Form, Farbe und Konsistenz hängen – neben der gesundheitlichen Verfassung – vor allem von der Art der Ernährung ab. Vegetarier produzieren dafür größere Mengen, weil sie mehr unverdauliche Ballaststoffe zu sich nehmen, die den Darm aber auch schneller durchlaufen. Die Ausscheidungen von Fleischessern sind dagegen härter und schwerer, weil das proteinhaltige Fleisch länger im Darm bleibt und ihm mehr Wasser entzogen wird. Das tierische Eiweiß sorgt auch dafür, dass der Kot der Fleischesser mehr stinkt als der von Vegetariern. Die tägliche Stuhlmenge liegt bei ausgewogener Mischkost bei etwa 100 - 150 Gramm, kann bei entsprechender Ernährung aber auf bis zu 500 Gramm pro Tag ansteigen. Es ist normal, wenn Stuhlgänge zwischen drei Mal am Tag und drei Mal pro Woche schwanken.

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