Mal was anderes. Stefan STOPPOK ist nicht ganz unbeteiligt daran, daß ich irgendwann sehr viel mehr Bock hatte deutsches Zeug zu schreiben als mich mit englischem pseudovergrunschtem Haarschüttelenglisch durchzumogeln. "Wetterprophet" haben wir damals auf einer langen Fahrt Richtung Portugal in einem schrottreifen Granada dermassen plattgehört bis die MC nur noch Spaghettischlaufen ausspuckte. Dazu muss man wissen, daß die bundesrepublikanischen Songwriter damals vom Ordnungsamt unauffällig über Nacht "entfernt" wurden wenn sie nicht mit einem weissen Hemd, einer Lederweste und einer Mundharmonika im Fressengestell auf die Bühne gingen. Stoppok kam mit seinen beknallten Klamotten und seiner unverbiegbaren Herzlichkeit daher und der diffuse Wetterprophet Text wehte durch mein Oberstübchen wie ein frischer Wind am Lago Carpaccio. Einige Jahre später (nämlich vorgestern) klopft es an der Backstage Tür des Knust Hamburg auf Sankt Pauli und Stefan kommt rein mit ner Pulle Bier in der Hand und zwar genau vor der ersten Zugabe. "Du bist spät." habe ich gesagt und er so "Ja, wusste nicht, daß 19h...diesdas..."
Wir hatten uns eigentlich für den Nachmittag zum Kaffee verabredet und dann kam wieder irgendwas dazwischen (Karre zum TÜV, Seitenwind, veganes Catering besorgen, etc.) Und ich: "Komm mit aufs Bühne, wir fideln was." "Joar...cool."
Wir hatten uns in dieser Sekunde erst kennenglernt.
Keine Probe, keine Ahnung, Wetterprophet.
Chrissi ist zur Kamera gehechtet und hat geistesgegenwärtig auf record gedrückt. Ein geschmeidiges Ende des Leseabends mit Sophia Fritz. Enjoy, children of the revolution.
#kork
Veröffentlichung mit ausdrücklicher Genehmigung von Stefan Stoppok. Master of the Universe of Fingerstyle Picking.