Wissenschaftlich-Technisches Zentrum für Landtechnik Schlieben Forschungsmuster Teil 3

Auf dem Gebiet Rübenerntetechnik stand vor dem WTZ für Landtechnik Schlieben die Aufgabe, durch
den Bau von Versuchsmustern und durch Einsatzstudien zu ermitteln, wie die zu den Zuckerrüben-
erntemaschinen betreffenden Aussagen der Prognose für Landtechnik mit bereits bekannten bzw.
in der produzierten Baugruppen realisierbar sind DDR 1968. Mit dem Traktor HT100 wurden mit geänderter Verzahnung die Versuche wieder aufgenommen. Es zeigte sich, dass die vom VEB Cosid-Werke Coswig vorgeschlagenen Kupplungsbeläge, die aus Bremsbandmaterial zugeschnitten werden mussten, sich nicht zum Aufnieten eigneten. Daraufhin durchgeführte Versuche mit Stahllamellen brachten zunächst noch nicht den gewünschten Erfolg, da sie sich beim Härten zu sehr verzogen. Mit den am wenigsten verzogenen Lamellen ist der Betrieb möglich. Mit 4 derartigen Einzelradantrieben und verstellbaren 50 kpm Hydromotoren wurde als weiteres Experimentalmuster mit einem luftgekühlten 12-Zylinder Tatra-Dieselmotor von ca. 250 PS ein Allradtrakor HT 250 gebaut. Da mit den vorgesehenen Luftreifen mit einer Breite von 600 mm keine Achsschenkellenkung möglich war, musste die Lenkung als Knick- oder besser als Schemellenkung ausgeführt werden. Der Hinterachskörper wurde so ausgebildet, dass er zugleich als Aufnahme für das für eine Bestellkombine benötigte Saatgut und Düngematerial dient und auch noch Behälter für Herbizide aufnehmen kann. Als elegante Lösung für die Lenkung wurde auf einen jugoslawischen Drehflügelmotor zurückgegriffen. Leider brachte dieser zwar die genügenden Kräfte auf, aber durch Leckölverluste konnte das verwendete Orbitrolsystem nicht genügend Öl schaffen. Deshalb wurde die Umstellung auf normale hydraulische Arbeitszylinder konstruktiv überprüft und entsprechend geändert.