Katzenschnurren lässt Knochen schneller heilen
M. Molli M. Molli
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 Published On Feb 28, 2019

27.02.19

Wenn Katzen schnurren, dann ist das besonders für Katzenliebhaber ein gutes Gefühl. Dabei können schnurrende Katzen noch viel mehr. Was, weiß Deutschlandfunk-Nova-Biologe Mario Ludwig.

Wenn eine Katze schnurrt, dann bedeutet das oft, dass es ihr gut geht. So ist das allerdings nicht immer: Manchmal schnurren Katzen auch, wenn sie Schmerzen haben oder wenn es ihnen nicht gut geht. Viele Frauchen und Herrchen glauben dann auch, dass die Katze ihnen etwas mitteilen will – zum Beispiel, dass sie Hunger hat.

Dabei hat das Schnurren bei Katzen eine geradezu lebensrettende Aufgabe, weiß Mario Ludwig. Vor allem bei den Katzen selbst: Denn durch das Schnurren werden Vibrationen im Katzenkörper ausgelöst. Die helfen, verletzte Knochen und Gelenke schneller zu heilen. Es gibt sogar ein passendes Sprichwort bei Tierärzten, sagt Mario Ludwig: "Wenn man eine Katze und einen Haufen gebrochener Knochen nebeneinanderstellt, heilen die Knochen."

Die ideale Schnurrfrequenz liegt bei 27 und 44 Hertz. Das besagt eine Studie des "Fauna Communications Research Institute" in North Carolina. Die Forscherinnen und Forscher der Studie kommen zum Schluss, dass besondere Knochenbrüche bei Katzen schneller heilen als bei anderen Tieren – und das aufgrund des Schnurrens.

Das Ganze funktioniert so: Durch das Schnurren wird die Muskulatur der Katze stimuliert. Die wiederum ist eng mit dem Knochen verbunden. Es entsteht eine kaum erkennbare Belastung der Muskeln, wodurch das Knochenwachstum angeregt wird. So sollen poröse Knochen mehr Dichte bekommen und gebrochene Knochen schneller heilen. Das sagt laut dpa auch Leo Brunnberg von der Klinik für Haustiere an der Freien Universität Berlin, der sich mit der Heilung durch Katzenschnurren beschäftigt.

Auch bei Menschen sollen Knochenbrüche durch Katzenschnurren besser heilen. Und dafür sei noch nicht mal die Katze selbst nötig, glaubt zumindest ein österreichischer Mediziner. Er hat 2010 ein sogenanntes Schnurr-Therapie-Gerät namens KST – 2010 entwickelt.

Das soll die Geräusche und die Vibrationen der schnurrenden Katze perfekt imitieren. Neben schnellerer Knochenheilung soll es auch bei dem Aufbau von Knochendichte und auftretender Osteoporose helfen, Rückenschmerzen und Asthma lindern. Belegt sind diese Aussagen allerdings nicht, sagt Mario Ludwig.

Quelle
https://www.deutschlandfunknova.de/be...

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