Published On Jun 28, 2024
Wie kaum eine andere Krise des 21. Jahrhunderts hat die Corona-Pandemie „Solidarität“ und „Vulnerabilität“ als Grundbegriffe unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens ins Rampenlicht treten lassen – solidarisch mit denen zu sein, die von der Pandemie besonders betroffen waren, sei es physisch, psychisch oder ökonomisch, war Motivator für gesellschaftliches Handeln.
Solidarität und Vulnerabilität waren und sind dabei aber auch begrifflich schillernd. Solidarität kennt unterschiedliche Facetten: vom sozialen Zusammenhalt einer Gruppe über institutionalisierte Solidarität bis hin zum politischen Kampfbegriff. Vulnerabilität meint eine allgemeine Verletzbarkeit aller Bürger*innen, aber diese ist natürlich sehr unterschiedlich je nach sozialer, ökonomischer oder kultureller Position.
Ob diese beiden Begriffe als Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Krisen taugen, dies soll die gemeinsame Klammer des Gesprächs des Historikers Prof. Dr. Dietmar Süß (Universität Augsburg) mit dem Philosophen Prof. Dr. Michael Reder (Hochschule für Philosophie München) sein. Der Abend will historische Spuren aufdecken, aktuelle Debatten analysieren und diskutieren, welches Potenzial in diesen beiden Begriffen steckt.