Augsburg (A) Altstadt evang. Kirche St. Jakob : Vollgeläut
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 Published On Jul 16, 2022

Zu hören ist das Vollgeläut der evangelischen Kirche St. Jakob in der Jakobervorstadt, einem Teil der Altstadt von Augsburg, zum Gottesdienst an Pfingsten.

Die Kirche St. Jakob befindet sich an einer ungünstigen Stelle. Sie befindet sich direkt zwischen zwei Hauptstraßen mit Straßenbahn. Daher ist es nicht einfach eine gute Stelle zu finden für die Aufnahme von außen. Das Geläut kommt recht leise aus dem Turm. Vor Beginn des Läutens gab es ein Unwetter.

Die Geschichte dieses Kirchenbaus geht vermutlich auf das 6. Jahrhundert zurück. Durch Ausgrabungen im Jahr 1987 konnten mehrere Vorgängerbauten festgestellt werden. Zuvor gab es eine Hölzerne Jakobuskapelle für die Pilger vor den Stadttoren. Diese brannte 1080 bei einer Belagerung ab. Durch dieses Ereignis wurde die Kirche erstmals erwähnt. Der erste Kirchenbau fand im 12. Jahrhundert statt als Neubau. 1355 oder 1348 veranlasste Ulrich Ilsung den Bau einer dritten Kirche aus Stein. Sie bildete dann das neue Zentrum der Vorstadt. Um die Kirche siedelten sich Handwerker an. Die Kirche gab vielen bauten ik der Jakobervorstadt ihren Namen. Auch das älteste Volksfest Augsburg hat dadurch seinen Namen erhalten und Ursprung. Durch Spenden der Patrizier Ulrich Ilsung d. Ä. und Jakob Haustetter, wurde die Kirche von 1356 bis 1360 verschönert. 1364 wurde ein neuer Turm errichtet.

1521 öffnete sich St. Jakob der Reformation und wurde 1525 einer der ersten evangelischen Kirchen der Stadt Augsburg. Bis 1632 war sie eine Filialkirche der Barfüßerkirche. 1649 wurde sie endgültig lutherisch. 1533 wurde der Turm umgebaut und 1649 mit Einer Laterne versehen und so ist er heute noch. 1636 erhielt die Kirche eine neue Orgel. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche zu einem Saalbau umgebaut und barockisiert. 1720 wurde das gotische Chorfresko freigelegt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche geschlossen und zeitweise als Scheune genutzt. Seit 1827 fanden dort wieder Gottesdienste statt. 1840 wurde sie erneut eine evangelische Pfarrkirche.

Bei den Luftangriffen auf Augsburg im Jahre 1944 wurde sie zerstört. Die komplette Inneneinrichtung fiel den Flammen zum Opfer. Auch die letzte verbliebene Glocke zersprang beim Absturz. Der Ostchor überlebte die Zerstörung. Der Wiederaufbau begann 1949, allerdings in Teilen dauerte es bis 1963. 1975 wurde die historische Turmhaube restauriert.

Im Turm der Kirche hängen insgesamt 5 Glocken. Sie bilden das größte Geläut der evangelischen Kirchen in der Altstadt. Die kleinste Glocke hängt offen in der Turmlaterne. Das Vollgeläut aller 5 Glocken erklingt so gut wie nie. An Sonn und Feiertagen erklingen zu Beginn der Gottesdienste die Glocken 4-1.


Glocke 1: fis¹ 1953

Glocke 2: gis¹ 1435

Glocke 3: h¹ 1953

Glocke 4: dis² 1953

Glocke 5: fis² 1975



Ich möchte mich recht herzlich für die Ermöglichung dieser Aufnahme bedanken.



Aufnahme vom 05.06.2022 um 09:30 Uhr zu Gottesdienstbeginn.

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